Römerberg Bauern beteiligen sich an stillem Protest

Ortseingang Mechtersheim: Gummistiefel am Ortsschild.
Ortseingang Mechtersheim: Gummistiefel am Ortsschild.

Auch in Römerberg hängen seit Kurzem an den Ortsschildern der drei Ortsteile Berghausen, Heiligenstein und Mechtersheim Gummistiefel. Sie sind Zeichen des Protests.

Im ganzen Bundesgebiet wehren sich derzeit Landwirte gegen die von der Bundesregierung geplante Streichung der Kfz-Steuerbefreiung und den Wegfall von Steuervergünstigungen beim Agrardiesel. Landwirt Andreas Jester aus Mechtersheim hat aus diesem Grund ebenfalls Gummistiefel aufgehängt und möchte damit zum Nachdenken anregen. „Was würde passieren, wenn wir Landwirte die Stiefel an den Nagel hängen? Wie sehen die Orte dann aus?“ Diese Fragen sollen sich die Bürgerinnen und Bürger stellen, wünscht sich Jester. Er macht deutlich, dass Obst und Gemüse irgendwo herkommen müssen. In anderen Ländern würden Düngemittel verwendet, „die bei uns Gott sei Dank schon verboten sind“, und den Erntehelfern werde nur ein Lohn von drei Euro bezahlt, sagt der Römerberger Landwirt. „Mir geht es nicht darum, weniger zu arbeiten und mehr Geld zu verdienen. Sondern ich möchte, dass unsere Arbeit wertgeschätzt wird und wir einen angemessenen Lohn dafür bekommen“, sagt Jester. Er kündigt an, die Gummistiefel an den Ortsschildern bis zum 8. Januar hängen zu lassen und dann wieder zu entfernen. Für diesen Tag hat der Bauernverband deutschlandweit zum „Generalstreik der Landwirte“ aufgerufen, an dem sich Jester ebenfalls mit mehreren Traktoren beteiligen möchte. Wie der Streik genau aussehen wird und wo er stattfindet, konnte der Römerberger Landwirt noch nicht sagen.

Vielsagend: In Mechtersheim gibt es ein Ortsschild, bei dem die Tafel mit dem Ortsnamen fehlt. Landwirt Andreas Jester fand das
Vielsagend: In Mechtersheim gibt es ein Ortsschild, bei dem die Tafel mit dem Ortsnamen fehlt. Landwirt Andreas Jester fand das passend und hat dort auch einen Stiefel als Zeichen des Protests aufgehängt.
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