Hanhofen Das sind Hanhofens politische Gesichter

Bilden den Ortsgemeinderat Hanhofen: (vorne von links) Daniela Ball-Schotthöfer, Elvira Löffler, Silke Schmitt-Makdice, Anelore
Bilden den Ortsgemeinderat Hanhofen: (vorne von links) Daniela Ball-Schotthöfer, Elvira Löffler, Silke Schmitt-Makdice, Anelore Irschlinger, Irmgard Ball, Pia Claus, Hannah Schmitt, Andreas Maier, Ulrich Kühn. (Hinten von links) Christian Hänlein, Volker Schmitt, Andreas Wehrmeister, Patricia Borck, Isabel Sorg, Kirsten Ohlinger-Stauder, Heiko Röther und Nicklas Kühn. Es fehlen: Michael Knapp, Evelyn Cebulla, Stefanie Grundhöfer und Ralf Gerhards.

Sie gestalten Hanhofen in den kommenden fünf Jahren und bestimmen das politische Leben: 18 gewählte Bürger sind als Ratsmitglieder vereidigt worden. Sie werden von Ortsbürgermeisterin Silke Schmitt-Makdice angeführt, der eine neue Beigeordnete zur Seite steht.

Die erste Sitzung eines neu gewählten Ortsgemeinderats hat immer etwas Förmliches, Feierliches und in Hanhofen auch etwas Familiäres. Das liegt an Ortsbürgermeisterin Silke Schmitt-Makdice (SPD), die in dieser Sitzung nach ihrem erneuten Wahlsieg ernannt wurde und die familiäre Atmosphäre pflegt. Ratsmitglieder, die dem höchsten politischen Gremium entweder nicht mehr oder schon sehr lange angehören, bekamen als Dank einen Wein mit dem Namen „Familienstück“. „Ich sehe uns als Familie“, begründete Schmitt-Makdice.

Ihre erste Amtshandlung am Dienstagabend in der Kulturscheune war allerdings eine andere: Die 45-Jährige rief alle 18 anwesenden Ratsmitglieder auf – zwei fehlten – und verpflichtete sie per Handschlag auf die gewissenhafte Erfüllung ihrer Pflichten. Dem neuen Gemeinderat gehören zehn Mitglieder der SPD an. Schmitt-Makdice, die bei den Kommunalwahlen an erster Stelle der SPD-Liste stand, gab ihr Ratsmandat ab, sodass ihre Nichte Hannah Schmitt in das politische Gremium nachrückte. Da Schmitt-Makdice als Ortsbürgermeisterin den Vorsitz des Gemeinderats innehat und durch diese Position in den meisten Fällen – nicht bei Beigeordneten-Wahlen – ein Stimmrecht besitzt, kommen die Sozialdemokraten auf eine knappe Mehrheit von elf Stimmen. Die CDU ist mit acht Mitgliedern im Rat vertreten, die FDP stellt zwei.

Mehr Geld für Ratsmitglieder

Der Neufassung der Hauptsatzung, in der unter anderem eine Erhöhung der Aufwandsentschädigung vorgesehen war, stimmten alle Ratsmitglieder zu. Sie bekommen künftig einen monatlichen Grundbetrag von 25 Euro (plus zehn Euro) und ein Sitzungsgeld von 20 Euro (plus zehn Euro). Außerdem wird ein Ältestenrat eingerichtet, der aus der Ortsbürgermeisterin, der Beigeordneten sowie den drei Fraktionsvorsitzenden Pia Claus (SPD), Ralf Gerhards (CDU) und Michael Knapp (FDP) besteht. Das Gremium tagt nicht-öffentlich und soll Themen vorberaten. Schmitt-Makdice nannte als Beispiel Personal- und Vergabeentscheidungen.

Zu den Formalien einer konstituierenden Sitzung gehört auch die Beigeordneten-Wahl. Bernhard Steigleider, der dieses Amt in den vergangenen fünf Jahren ausgefüllt hat, stand nicht mehr zu Verfügung, weil er sich auf sein Engagement in Vereinen konzentrieren möchte. Schmitt-Makdice dankte ihrem Nebenmann, der sie in den ersten fünf Jahren im Amt begleitet hat. „Wir sind durch eine schwierige Zeit gegangen. Das C-Wort hat uns vor erhebliche Herausforderungen gestellt. Ich bin dankbar, dass du mich unterstützt hast“, sagte die Ortsbürgermeisterin, die 2019 erstmals ins Amt gewählt wurde, an Steigleider gerichtet.

Eine Kandidatin bei Wahl

Der 61-Jährige räumte seinen Platz und machte ihn frei für Kirsten Ohlinger-Stauder. Die 40-Jährige wurde von ihrer SPD-Fraktion vorgeschlagen. Einen Gegenkandidaten gab es nicht, sodass die Ratsmitglieder in geheimer Wahl nur über Ohlinger-Stauder abstimmen mussten. Die gelernte Hauswirtschafterin, die jetzt selbstständig in Hanhofen arbeitet, bekam elf Ja-Stimmen und vier Gegenstimmen. Zwei Ratsmitglieder enthielten sich. Somit hatte sie die erforderliche Mehrheit erreicht und wurde ebenfalls für ihr neues Amt verpflichtet.

Ortsbürgermeisterin Schmitt-Makdice sagte nach der Sitzung im RHEINPFALZ-Gespräch, dass Ohlinger-Stauder die Richtige für den Job sei, weil sie anpacke. Schmitt-Makdice führte die Spielplatz-Aktion im Silzweg an, bei der Ohlinger-Stauder in kurzer Zeit in Eigenregie die Installation eines Trampolins organisiert hatte. Die neue Beigeordnete könne auch einen Bagger bedienen, deutete Schmitt-Makdice an und unterstrich damit Ohlinger-Stauders Tatendrang.

Sie selbst bezeichnete sich als „Hanhöfer Mädel“, das tief in der kleinen Gemeinde verwurzelt sei. Ihre politische Karriere begann früh, Ohlinger-Stauder saß im Jugendgemeinderat – genau wie Schmitt-Makdice. Die beiden Frauen, die künftig die politische Spitze von Hanhofen bilden, kennen sich seit Kindesbeinen an. Kirsten Ohlinger-Stauder sieht in Hanhofen Potenzial. Engagement ist ihr kein Fremdwort: „Ich helfe dort, wo ich gebraucht werde.“ Ihre Familie steht hinter ihr, hält ihr den Rücken frei und unterstützt sie. Angesprochen auf Themen, die sie in ihrem Amt angehen möchte, sagte die neue Beigeordnete: „Ich möchte hören, wo es fehlt und dort anpacken.“

Ehrungen

Für langjährige Tätigkeit im Gemeinderat wurden Andreas Wehrmeister (20 Jahre), Friedrich Krämer (25 Jahre), Irmgard Ball (30 Jahre) und Günther Schmitt (35) ausgezeichnet. Schmitt und Krämer sowie Bernhard Steigleider, Barbara Grundhöfer und Heike Wehrmeister sind aus dem Rat ausgeschieden. Ihnen wurde gedankt.

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