Rhein-Pfalz Kreis Ein Zug namens Schifferstadt

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Schifferstadt. Ein Sonderzug zum Rettichfest? So weit wollte S-Bahn Rhein-Neckar-Chef Andreas Schilling dann doch nicht gehen. Immerhin: Zusammen mit Bürgermeisterin Ilona Volk (Grüne) hat er gestern am Hauptbahnhof Schifferstadt einen S-Bahn-Zug auf den Namen Schifferstadt getauft. Neben dem Namen steht das Logo der Metropol-Region.

Der Zug ist zwar nicht neu, er hat schon 2,7 Millionen Kilometer hinter sich – was laut Schilling 70 Erdumrundungen entspricht. Es ist seit der Einführung der S-Bahn im Jahr 2003 im Einsatz und war bislang nur lieblos als Nummer 425217 registriert. Aber jetzt ist Schilling zufolge das leuchtend rote Schienenfahrzeug innen überholt und auf den neuesten Stand gebracht worden. Und das ist der S-Bahn Rhein-Neckar einen Namen wert. Nach der Generalüberholung gibt es im „Schifferstadt“ an den Fahrzeugenden für die Fahrgäste Steckdosen, an denen sie zum Beispiel Smartphones laden können. Und die erste Klasse hat jetzt sogar Ledersitze. Die Anzeiger mit Fahrgastinformationen, die die Stationen vermelden, seien ebenfalls neu. Der Innenbereich werde mit Videokameras überwacht. Nach der gerade erfolgten Vertragsverlängerung bis zum Jahr 2033 werde die Deutsche Bahn auch weiterhin die S-Bahn der Region betreiben, versicherte Schilling. Der Zug mit Namen „Schifferstadt“ sei der 18. von 77 Zügen der S-Bahn Rhein-Neckar, die einen Namen aus ihrer Region übernehmen. Damit bekenne sich die Bahn zur Metropolregion und bringe sie den Menschen näher, sagte Schilling. Schifferstadt sei ein wichtiger Verkehrsknotenpunkt im S-Bahn-Netz der Metropolregion. Hier kreuzen sich die Wege von vier S-Bahn-Linien und vier mal pro Stunde könne man in alle Richtungen fahren. 3900 Fahrgäste steigen hier jeden Tag ein. Die Zusammenarbeit mit der Stadt sei sehr gut – und zu regeln sei hier praktisch jede Woche etwas, sagte Schilling. Sonderzüge für Bundesligaspiele, große Weinfeste, das Rettichfest ... Moment! Da hakte Bürgermeisterin Volk gleich ein. „Das fände ich ja mal gut, einen Sonderzug zum Rettichfest“, sagte sie. Der ist nämlich noch keine Realität und dem Bahnchef wohl irgendwie dazwischen gerutscht. Die S-Bahn sei ein ganz wichtiger Standortfaktor für Schifferstadt, sagte die Bürgermeisterin. Gerade junge Familien und berufstätige Menschen wüssten das Angebot zu schätzen. Der Bau der Eisenbahn im 19. Jahrhundert zeige, dass die Menschen damals in die Zukunft gedacht haben, sagte Volk. Die Stadt habe sich im Frühjahr an den Verkehrsverbund Rhein-Neckar gewandt, um die Patenschaft für einen Zug zu übernehmen. Und so taufte die Bürgermeisterin den Zug mit einer Sektdusche.

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