Waldsee Essen gegen die Einsamkeit: Beim Singleessen in Waldsee können Alleinstehende Kontakte knüpfen

Gudrun Fuhrmann und Ingrid Schneider (v.li.) organisieren das Waldseer Singleessen.
Gudrun Fuhrmann und Ingrid Schneider (v.li.) organisieren das Waldseer Singleessen.

Singles kennen sich in der Regel mit dem Alleinsein, Momenten der Einsamkeit oder dem Fehlen von Gesellschaft aus. Das führt manchmal dazu, dass es für die Alleinstehenden schwere Tage gibt – die Adventszeit etwa, oder ganz einfach Sonntage, wenn Familien zusammenkommen und Singles oft alleine dasitzen. Hier will das Singleessen der katholischen Kirchengemeinde in Waldsee Abhilfe schaffen.

Sonntage sind oft die einsamsten Tage für Menschen, die allein leben. Die Geschäfte sind geschlossen, es gibt nicht viel zu erledigen, Familien sind die meiste Zeit unter sich. Da fällt es manchmal nicht leicht, nur für sich allein das Sonntagsessen zuzubereiten. Für alle Singles, die Sonntagmittag gerne in Gesellschaft mit anderen essen möchten, organisiert die katholische Kirchengemeinde Waldsee ein Singleessen. Die Premiere im Juli übertraf die Erwartungen. Am 3. November gibt es eine Neuauflage.

„Einsamkeit ist ein brennendes Problem unserer Zeit“, sagt Gudrun Fuhrmann, die das Singleessen zusammen mit Ingrid Schneider und David Kraus ins Leben gerufen hat. Alle drei engagieren sich seit Jahren in der katholischen Kirchengemeinde Waldsee der Pfarrei Heiliger Christophorus. Bei der Arbeit in einem kirchlichen Ausschuss ist die Idee des Singleessens entstanden.

„Das Konzept ist nicht neu, zeitweise gab es das auch schon in Otterstadt“, sagt Fuhrmann. Die Idee: Das Organisationsteam legt in Absprache mit einem Waldseer Lokal einen Termin fest. Singles, die gerne zum Essen kommen möchten, melden sich dann bei Ingrid Schneider an. Sie kennen das Lokal und den Tag. Die genaue Uhrzeit wird erst bei der Anmeldung mitgeteilt. Das hat den Grund, dass Leute nicht spontan am Tag selbst und ohne Anmeldung vorbeikommen, weil die Lokale schließlich wissen müssen, wie viele Gäste sie bewirten sollen.

Überrascht waren Schneider, Fuhrmann und Kraus, dass zum ersten gemeinsamen Mittagessen, das Anfang Juli im Turnerheim stattfand, 28 Singles kamen, von denen die meisten bis in die Nachmittagsstunden hinein bleiben. „So viel hatten wir gar nicht erwartet“, sagt David Kraus. Noch überraschter und sehr erfreut waren die drei, dass die Einladung auch über die Grenzen der Kirchengemeinde bekannt wurde.

Einige Teilnehmer seien auch aus den umliegenden Orten gekommen, hätten zum Teil auch Freundinnen mitgebracht. Andere sind neu im Ort oder den Nachbargemeinden und wollten die Gelegenheit nutzen, Menschen in einer ähnlichen Situation kennenzulernen. Die meisten der Teilnehmer waren schon im Rentenalter, ein paar ein bisschen jünger. Unter der bunt gemischten Gruppe war allerdings nur ein Mann. „Es dürfen gerne auch mehr Männer und jüngere Leute dazukommen“, sagt Fuhrmann. Als Partnerschaftsbörse sehe sich die Veranstaltung nicht. „Aber es ist natürlich auch nicht verboten“, sagen Fuhrmann und Schneider lachend.

Das Singleessen soll in erster Linie eine Plattform sein, bei der sich Menschen kennenlernen. Das war auch die Idee der ersten Singleessen, die ursprünglich in Studentenstädten stattfanden. Wenn dann Freundschaften entstehen, Leute sich auf einen Kaffee verabreden, sich Gruppen finden, die vielleicht mal zusammen ins Theater gehen oder gemeinsam etwas unternehmen möchten, dann sei das wunderbar. Die Organisation dieser zusätzlichen Unternehmungen bleibe aber den Teilnehmern selbst überlassen. Fuhrmann und Schneider freuen sich über viele positive Rückmeldungen, die sie auf die erste Veranstaltung bekommen haben.

Zum nächsten Singleessen am 3. November im ASV Eckfähnel sind wieder alle eingeladen, die nicht alleine zu Hause essen möchten, egal welcher Konfession sie angehören. Die Terminwahl sei ein bisschen unglücklich, weil am gleichen Nachmittag der Seniorennachmittag der Ortsgemeinde Waldsee stattfindet, sagt Gudrun Fuhrmann. „Das war uns nicht bewusst“, sagt sie, aber die Organisation stecke eben noch ein bisschen in den Kinderschuhen. Wenn das Essen wieder so gut ankommt, wird es Anfang März eine Fortsetzung geben.

Kontakt

Für das nächste Essen wird um Anmeldung bis zum 27. Oktober bei Ingrid Schneider, Telefon 06236 52077, gebeten. Bitte auch auf den Anrufbeantworter sprechen.

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