Rhein-Pfalz Kreis Fahrtechnik und Wissen sind gefragt

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Bei der Altrhein-Classics des Motor- und Touristik-Clubs (MTC) Bobenheim haben die Besucher am Sonntag wieder eine Vielzahl historischer Fahrzeuge bestaunen können. In die Ausstellung mit Ausfahrt war die Feier zum 50-jährigen Bestehen des Vereins eingebunden. Mehr als fünf Dutzend oftmals vergessene Fahrzeugtypen reihten sich am Morgen auf dem Gondelfestplatz. Gegen Mittag starteten sie dann ihre Ausfahrt, die auch gewertet wurde.

Mit dabei ein Nash Metropolitan aus dem Jahr 1959, der für Amerikaner in England gebaut wurde. Er sollte Damen als Kleinfahrzeug dienen, doch die steuerten lieber einen Straßenkreuzer, erklärt Besitzer Gerhard Nasl aus Altrip. So wie den Cadillac Eldorado aus dem Jahr 1965. Der Sieben-Liter-Motor leistet 340 Pferdestärken, erzählt sein Besitzer Hans-Joachim Naumer aus Herxheim am Berg. Bei einer Länge von 5,70 Metern wiegt er rund 2,2 Tonnen. Auf der etwa 80 Kilometer langen Strecke hatten die Teilnehmer verschiedene Aufgaben zu lösen. „Das ist mal was anderes und macht Spaß“, resümierte unterwegs schon Peter Schild aus Langen, deutscher Slalom-Meister des Jahres 2002. Statt im schnellen Toyota saß er dieses Mal im historischen Audi Coupé und fuhr nach den Angaben seiner Schwester Monika Alvarez aus Frankenthal. „Man lernt die Region kennen“, erklärte sie, denn es gibt auch einen Fragenkatalog. „Wie heißt die Weinkönigin von Zellertal?“ oder „Wie wird ein Turm bei Flörsheim-Dalsheim umgangssprachlich genannt?“ lauteten zum Beispiel Fragen, deren Beantwortung Punkte brachte. Fahrerisches Können war natürlich gefragte, beispielsweise beim Transport eines Tennisballs. Zielsicher mussten weitere Bälle aus dem fahrenden Auto heraus in Tonnen geworfen werden. Das älteste Auto, einen Citroën 11 BL aus dem Jahr 1952, lenkte Simon Breivogel aus Eppelsheim. Der Zwei-Liter-Motor leistet gerade mal 56 Pferdestärken, war aber stark genug, um die Familie über die Ausfahrt zu bringen. Per Zufall hatte er dieses Schmuckstück in einer Zeitung entdeckt und im vergangenen Jahr erworben. Für ihn war es die erste Ausfahrt. Diese habe ihm und seiner Gattin Daniela so gut gefallen, dass mit weiteren Starts zu rechnen sei. Egal wo sie fahren oder stehen, ständig würden sie auf dieses Schmuckstück angesprochen. Mit dabei waren auch die beiden Kinder Paul und Hannah, die es sich auf dem Rücksitz bequem gemacht hatten. Die ganze Familie war einheitlich passend zum Fahrzeugtyp gekleidet. Eine Rarität ist der Fiat 500 Kombi Giardiniera aus dem Jahr 1965, der sich im Besitz von Rainer Walter aus Bad Dürkheim befindet. Früher diente das Auto Handwerkern in Italien zum Transport ihrer Werkzeuge. Für die Besucher war der Ford Pickup aus dem Jahr 1946 ein weiterer Anziehungspunkt. Ein seltenes Fahrzeug, ausgestattet mit einem V8-Motor, das nur zwei Jahre lang vom Band lief. Präsentiert wurde das rare Stück in Bobenheim-Roxheim von Alexandra Olivia Walton aus Alzey. An der Ausfahrt beteiligten sich nicht nur Männer. Auch ein Damenteam nahm daran teil. Ulrike Fahlbusch aus Frankenthal lenkte einen Karmann Ghia mit 1276 Kubikzentimetern Hubraum. Ihre Großtante hatte ihn 1976 als Jahreswagen erworben. Als sie ihren 90. Geburtstag feierte, übergab sie den Wagen an Fahlbusch, die mit ihrer Kollegin Stefanie Metz aus Oberhausen-Rheinhausen unterwegs war. Neben den tollen Wagen war natürlich auch das Jubiläum des MTC ein Thema auf dem Gondelfestplatz. Zum 50-jährigen Bestehen gratulierte auch Frankenthals Oberbürgermeister Martin Hebich (CDU), der den Mitgliedern für die gute Zusammenarbeit im Bereich der Verkehrserziehung dankte. Vorstandsmitglied Götz Stuckensen vom ADAC-Pfalz lobte das Wirken des Jubiläumsvereins und dessen vorbildliche Jugendarbeit.

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