Otterstadt Glasfaser-Ausbau: Ziel erneut nicht erreicht

Glasfaserkabel auf einer Baustelle: Die Stadtwerke haben bereits in Speyer Glasfaser verlegt.
Glasfaserkabel auf einer Baustelle: Die Stadtwerke haben bereits in Speyer Glasfaser verlegt.

Die für den Glasfaser-Ausbau notwendige Vertragsabschlussquote von 50 Prozent ist in Otterstadt auch nach einer erneuten Aktion nicht erreicht worden. Ob die Stadtwerke Speyer die Gemeinde dennoch mit schnellem Internet versorgen, soll jetzt besprochen werden.

Die Stadtwerke Speyer (SWS) arbeiten als langjähriger Energieversorger mit der Ortsgemeinde Otterstadt zusammen und haben sich vor einigen Monaten bereit erklärt, auch den Glasfaser-Ausbau im Dorf zu übernehmen. Die SWS teilten die Gemeinde dafür in Ausbaugebiete auf und starteten im ersten Ausbaugebiet „Otterstadt Ost“ entlang der Speyerer Straße mit der Vermarktungsaktion. Es wurde unter anderem mit einem kostenlosen Hausanschluss geworben. Normalerweise kostet ein solcher Anschluss laut SWS 1499 Euro. Als Zielmarke, damit der Ausbau beginnen kann, wurde unter Gesichtspunkten der Wirtschaftlichkeit eine Vertragsabschlussquote von 50 Prozent ausgerufen.

Dieses ambitionierte Ziel wurde auch nach einer Nachfassaktion, die am 9. September startete und am vergangenen Freitag endete, nicht erreicht. „Insgesamt haben im gesamten Vermarktungszeitraum knapp 220 Haushalte einen Vertrag abgeschlossen“, teilte SWS-Sprecherin Sonja Daum auf Anfrage mit. Das entspreche einer Vertragsabschluss-Quote von knapp unter 40 Prozent im ersten Ausbaugebiet. Die Stadtwerke wollen die Ergebnisse im nächsten Schritt aufarbeiten und stünden bereits in Gesprächen mit Otterstadts Ortsbürgermeister Theo Böhm (CDU) und dem für den Glasfaser-Ausbau zuständigen Beigeordneten Harald Endres (gkL).

SWS-Sprecherin Daum erklärte auf Nachfrage, wie es zu der Zielmarke von 50 Prozent kam: Entscheidend seien wirtschaftliche Kennzahlen. „Die Stadtwerke Speyer gehen mit ihrem Angebot eines kostenlosen Hausanschlusses in Vorleistung. Diese Aufwände müssen sich im Verlauf des Geschäftsbetriebs amortisieren, sodass ein reibungsloser Betrieb des Glasfasernetzes gewährleistet werden kann“, sagte Daum.

„Otterstadt nicht aufgeben“

Der bei den Stadtwerken für den Glasfaser-Ausbau verantwortliche Projektleiter Georg Weyrich möchte die Gemeinde jetzt aber nicht so schnell abschreiben und teilte mit: „Klar ist, dass wir Otterstadt so leicht nicht aufgeben und gemeinsam schauen wollen, wie wir Glasfaser in unsere nördliche Nachbargemeinde bringen.“

Er führte aus, dass der Ausbau der Glasfaserinfrastruktur eine wichtige Investition in die Zukunft sei. „Heute legen wir den Grundstein, um die digitalen Herausforderungen von morgen zu meistern. Der Bedarf an Bandbreite wächst stetig, wie die Entwicklungen der letzten Jahrzehnte zeigen – von ISDN über DSL bis hin zu Glasfaser. Diese Technologie wird es uns auch in Zukunft ermöglichen, mit den wachsenden Anforderungen unserer modernen Welt Schritt zu halten“, ist Weyrich überzeugt. Auch Otterstadts Beigeordneter Harald Endres sagte, dass eine vernünftige Glasfaserinfrastruktur für die Zukunft einer Gemeinde wichtig sei – damit sich junge Menschen und Familien ansiedeln, für die Homeoffice, Videokonferenzen und Streaming zum Alltag gehörten. Für den Ausbau sei die Gemeinde aber auf die Hauseigentümer angewiesen.

Die Stadtwerke wollen jetzt mit der Ortsgemeinde weitere Möglichkeiten erarbeiten und besprechen. Außerhalb des ersten Ausbaugebiets sei das Interesse am Glasfaser-Ausbau bislang sehr gering, berichtete Sonja Daum auf Nachfrage.

Kontakt

Die Stadtwerke informieren, dass sich an einem Glasfaser-Ausbau interessierte Bürgerinnen und Bürger, auch aus anderen Gebieten, immer noch melden können unter Telefon 06232 625-1024 oder per E-Mail an die Adresse info@swsglasfaser.de. Weitere Informationen gibt es auch im Netz unter www.swsglasfaser.de

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