Rhein-Pfalz Kreis Höhepunkt: Dienst beim Papst

Maxdorf. Alles hat mal ein Ende – so auch die Pfarrzeit von Klaus Meister in seiner Pfarrgemeinde St. Maximilian in Maxdorf. Am vergangenen Sonntag ist er nach zwölf Jahren verabschiedet worden. An seiner Arbeit hat er vor allem den direkten Kontakt zu den Menschen geschätzt. Meister geht als Kooperator nach Frankenthal.

Der Glaube war bei Klaus Meister schon früh ein Thema. Der Ludwigshafener wuchs in einer christlich geprägten Familie auf, engagierte sich schon zu Schulzeiten in der Kirche und war beim Bund der Deutschen Katholischen Jugend (BDKJ) tätig. „Die Kaplane, die bei uns in der Kirche arbeiteten, haben einen einfach mitgerissen und waren immer für uns da. Das waren Vorbilder, die mir dabei geholfen haben, meinen Weg zu finden“, erinnert sich Meister. Da ihm die soziale Tätigkeit in der Kirche und die Arbeit mit den Kindern und Jugendlichen Spaß gemacht hat, war schnell klar: ein Theologiestudium wäre genau das Richtige. 1977 ging es für Meister zum Studieren nach Mainz, im Anschluss nach Eichstätt, 1983 folgte die Weihe zum Diakon. Die darauffolgende Diakoniezeit in Lauterecken bei Kusel war für ihn sehr lehrreich: „Wir haben verschiedene Gemeinden betreut und die Kinder mit dem Pfarrbus zum Kommunionsunterricht abgeholt. Ich habe gelernt, wie wichtig es ist, als Kirche vor Ort zu sein“, berichtet der Geistliche. Nach seiner Priesterweihe 1987 in Speyer erlebte Meister einen besonderen Höhepunkt: den Papstbesuch von Johannes Paul II. „Ich durfte damals mit einem Mitbruder den Dienst direkt beim Papst verrichten und aus dem Evangelium lesen“, erzählt er stolz. „Die Weltkirche so ortsnah zu erleben, das war interessant.“ Nach seinen verschiedenen Kaplanstellen, zum Beispiel in Kaiserslautern, und mehreren Jahren als Pfarrer kam Meister 2002 nach Maxdorf und wurde auch für die Gemeinden Fußgönheim, Birkenheide und Ellerstadt verantwortlich. Immer weniger Geistliche für immer mehr Gemeinden – ein Problem, das nicht nur Klaus Meister betrifft. Die Anzahl der Priester gehe zurück, sagt der Pfarrer. Die Verantwortung müsse gebündelt werden. Sein Terminkalender sei mittlerweile sein wichtigster Gegenstand. „Das ist eine ungute Sache. Ich bin ständig unterwegs, der Verwaltungsaufwand ist viel größer geworden – und ich habe nicht mehr viel Zeit. Ich vermisse es sehr, dass ich mit den Menschen nicht mehr so wie früher in Kontakt treten kann“, erklärt der Priester. Denn Meisters Tag, der um 8 Uhr beginnt, ist voll mit Terminen: Vormittags steht die Arbeit an für ihn wichtigen Projekten wie die Behindertenrampe an. Dabei wurden alle Kirchen seiner Gemeinden behindertengerecht ausgestattet. Das macht es auch Familien mit Kinderwagen leichter, in die Kirchen zu kommen. Weiter geht’s mit Büroarbeiten, Hausbesuchen und Vorbereitungen für Hochzeiten und Gottesdienste. Da kommt auch mal alles zusammen: „Als Pfarrer muss ich da manchmal einen Spagat vollführen und spontan entscheiden, was ich mache. Mir ist es aber wichtig, mit den Menschen zu leben“, erzählt Meister. Bei der Hochzeitsmesse kommt dann auch mal sein scherzhaft genanntes „Sakrament der Wäscheklammer“ zum Einsatz. „Die Wäscheklammer ist als Ehe zu sehen, bei dem drei Teile zusammengeführt werden. Die beiden Klammern sind die Geschichte der Ehefrau und des Ehemanns und die verbindende Mitte ist Gott. Er gibt die Sprungkraft, die Liebe und den Halt und somit alles, was eine Ehe braucht,“ erklärt der Geistliche. Langweilig wird es ihm auch bei seiner kommenden Aufgabe nicht – als Kooperator in Frankenthal. Dabei steht er dem leitenden Pfarrer zur Seite. Und er hat sich auch schon Ziele gesteckt: „Ich möchte zum Aufbau der Gemeinschaft beitragen und Gläubige dazu ermutigen, sich ehrenamtlich zu engagieren sowie den eigenen spirituellen Weg zu finden. Wenn alle zusammenwirken – Ehrenamtliche, Hauptamtliche und Gemeindemitglieder –, dann wird es auch zukünftig eine Gemeinschaft und Priester geben.“

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