Nachruf Heimat- und Naturliebhaber Horst Kuhn gestorben

Hier fühlte er sich wohl: Horst Kuhn in seinem naturnahen Garten unter einem üppigen Rosenbusch.
Hier fühlte er sich wohl: Horst Kuhn in seinem naturnahen Garten unter einem üppigen Rosenbusch.

Otterstadt verliert seinen Heimat- und Naturliebhaber: Horst Kuhn ist im Alter von 86 Jahren verstorben. Er ist Autor zweier Dorfchroniken.

Horst Kuhn und Otterstadt – das gehörte untrennbar zusammen. In der Altrheingemeinde sah er seine Heimat. Seine Liebe zu „seinem“ Otterstadt brachte er in zwei Dorfchroniken zum Ausdruck. Vor 30 Jahren erschien „Otterstadt – meine Heimat“, anlässlich der 1000-Jahrfeier vor vier Jahren wurde „Heimat Otterstadt – ganz nah“ veröffentlicht. Für die Recherchen verbrachte er unzählige Stunden in Archiven und sog alles auf, was er über Otterstadt herausfinden konnte. Die Ergebnisse fasste der damals 81-Jährige mithilfe eines Computers zur Dorfchronik zusammen.

Kuhn war Neuem bis ins hohe Alter aufgeschlossen – etwa der modernen Technik mit Laptop und Internet. Den Umgang mit dem Computer hatte der ausgebildete Chemielaborant während seines Berufslebens bei der BASF gelernt. Für die RHEINPFALZ war er als freier Mitarbeiter aktiv und berichtete viele Jahre – wie könnte es anders sein – über Otterstadt. Dabei lagen ihm vor allem die Vereine am Herzen. Kuhn war selbst als Sänger bei der Germania aktiv und im Seniorenbeirat engagiert.

Große Leidenschaft für Natur

„Heimat ist der Ort, wo Menschen sind, die einen verstehen, bei denen man sich geborgen fühlt. Es ist für jeden Menschen wichtig zu spüren, hier gehöre ich hin.“ Dieses in der Kirchenzeitung Pilger veröffentlichte Zitat konnte Kuhn unterschreiben. Ihm war daher wichtig, dass Menschen ihre Heimat schätzen und sie bewahren. Damit einher geht Kuhns Leidenschaft für die Natur. Er war draußen zu Hause, liebte die Rheinauen, kannte alle Pflanzen und Bäume und brachte regelmäßig Fundstücke – wie kurios gewachsene Wurzeln – aus dem Wald mit. Damit schmückte er den Hof und seinen Garten, wo er sich in seiner Freizeit auslebte, weil er eigentlich mal Gärtner werden wollte. Sein Wissen über Bäume, Pflanzen, Tiere und Insekten vermittelte er Kindern der Grundschule und der Ferienbetreuung. Außerdem war er viele Jahre als Landespflegebeauftragter engagiert.

Seine letzte Ruhe findet der Verstorbene auf dem Friedhof seiner Heimatgemeinde, wo er im engsten Familienkreis beigesetzt wurde.

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