Kleinniedesheim Nächster Schritt für neues Baugebiet
Unterhalb des Friedhofs will die Gemeinde auf knapp einem Hektar circa 15 Bauplätze für Einfamilienhäuser schaffen. Am heutigen Donnerstag wird der Ortsgemeinderat darüber entscheiden, ob ein sogenanntes Umlegungsverfahren für das neue Baugebiet eingeleitet wird. Das bedeutet, dass zur Erschließung oder Neugestaltung von Gebieten Grundstücke in der Weise neu geordnet werden können, dass nach Lage, Form und Größe für die bauliche oder sonstige Nutzung zweckmäßig gestaltete Grundstücke entstehen. So steht es in Paragraf 45 des Baugesetzbuchs.
Zuvor hatten Bürger noch mal die Möglichkeit, Bedenken in Stellungnahmen zu äußern. In zwei der drei eingegangenen Schriftstücke weisen Bürger, wie schon bei der frühzeitigen Beteiligung der Öffentlichkeit, darauf hin, dass mehr Baugrund entstünde, würde man von zwei Seiten bauen – nämlich von Wormser Gässchen und der parallel verlaufenden geplanten Stichstraße aus. Die Ortsgemeinde lehnt diesen Vorschlag mit Verweis auf eine etwa 15 Meter entfernte landwirtschaftlich genutzte Halle zurück. Durch diese könne es in diesem Szenario wegen Schall und Staub zu Konflikten kommen.
Bei Entwässerung nachgebessert
In der dritten Stellungnahme kritisieren zwei Bürger, die schon zuvor zahlreiche Einwände gegen das geplante Baugebiet vorgebracht hatten, diese seien in der Gemeinderatssitzung im März nicht ausreichend gewürdigt worden – unter anderem die Reduzierung der geplanten Stellplätze von 16 auf nur noch neun. Damit provoziere die Gemeinde wissentlich verkehrswidriges Parken, heißt es in der Stellungnahme. Auch die verkehrstechnische Anbindung des Baugebiets, Bedenken wegen Lärms von verschiedenen Seiten sowie das Entwässerungskonzept bemängeln sie in ausführlichen Erläuterungen.
Das Entwässerungskonzept ist auch in der behördlichen Stellungnahme der Struktur- und Genehmigungs-Direktion Süd (SGD) Thema. Bürgermeister Ewald Merkel (FWG) erklärte am Dienstag, dass die Einwände der SGD „entsprechend behandelt und vom Planungsbüro eingearbeitet“ worden seien. Unter anderem seien zusätzliche Versickerungsflächen und Kastenrinnen eingeplant worden. „Damit hat uns die SGD grünes Licht gegeben, das Verfahren kann weiterlaufen“, sagte Merkel. Er zeigte sich optimistisch, dass der Satzungsbeschluss in der Gemeinderatssitzung am Donnerstag, 1. Juli, 19 Uhr, gefasst werden kann. In die Videokonferenz können sich interessierte Bürger unter diesem Link per Computer einwählen.