Rhein-Pfalz Kreis Nicht mehr wegzudenken
«Altrip.» Der Kinder- und Jugendchor „Rheinfinken“ schaut in diesem Jahr auf 40 Jahre gelebte Chorgemeinschaft zurück. Aus diesem Anlass fand im Reginozentrum ein Festakt statt, der einer richtigen Geburtstagsfeier mit gesungenen Ständchen, Gratulanten, Blick ins Fotoalbum und reichhaltigem Partybüfett glich.
Die Rheinfinken singen sich die Ständchen selbst. Als Chor liegt das nun mal in der Sache der Natur. „Wir sind aus Altrip, halli hallo, und haben am Singen viel Freud“, mit diesen Worten aus dem Rheinfinkenlied, begrüßen die Kinder- und Jugendchöre ihr Publikum. Bei dem Festakt zum 40. Geburtstag stehen jedoch Reden und die Chorhistorie im Vordergrund. Das Jubiläumskonzert soll im September mit dem Musical „Max und die Zaubertrommel“ begangen werden, sagt Helga Schmidt, die seit 1992 Vorsitzende des Vereins ist. Die Chorleitung liegt seit 2004 mit Christiane Schmidt ebenfalls in der Familie. Das „Schmidteinander“, wie es der Präsident des Chorverbandes der Pfalz, Hartmut Doppler, augenzwinkernd in Anlehnung an eine gleichnamige TV-Sendung nannte funktioniert prächtig, was nicht zuletzt das stattliche Chorjubiläum belegt. Die Kinder sämtlicher Chöre des Vereins – Vor-, Haupt- und Jugendchor – waren mit Anhang und Freunden gekommen, lediglich für die Minis, dem Chor ab zweieinhalb Jahren, war das Auditorium noch zu groß. Jürgen Jacob, Schirmherr und Bürgermeister der Ortsgemeinde Altrip, führt die Liste der Gratulanten an, die dem musikalisch-kulturellen Engagement ihren Dank und Respekt zollen wollten. „Das Jubiläum klingt ganz schön erwachsen, ein halbes menschliches Leben“, sagt Jacob und stellt das 40-jährige, unermüdliche Engagement in den Fokus. Als bedeutsamer Mosaikstein seien die Rheinfinken nicht mehr aus der Gemeinde wegzudenken, fügt er hinzu. Nach so viel Lob meldet sich Chorgründerin Annemarie Staubitz zu Wort und erzählt einfühlsam und informativ die Gründungshistorie, wie seinerzeit alles mit einem Zeitungsinserat, das für eine einjährige Chorleiterausbildung in Landau warb, begann. Aus einem zunächst gegründeten Kirchenchor erwuchs schließlich der prosperierende Kinder- und Jugendchor Rheinfinken. „Danke, dass mein geborenes Kind heute seinen 40. feiern darf“, schließt Staubitz. Immer wieder lockern kleine Fotoshow-Einlagen den Festakt auf. Die Jahrzehnte fliegen gerade so am Auge des Betrachters vorbei. Auch die Chöre melden sich musikalisch zu Wort. Von Rolf Zuckowskis spielerischem „Die Jahresuhr“ über einen sirenenhaften Wohlklang von Shakespeares vertontem Sonett No. 18 mit dem Titel „Hymn for Children`s Choir“ (Christiane Schmidt) bis hin zu beschwingten Volksliedern aus Schweden und dem Balkan, zeigen die Jungfinken ihr Können. „Ich habe die Rheinfinken-Entwicklung persönlich miterlebt“, sagt Doppler. „40 Jahre Kinderchor sind fast wie 100 Jahre Erwachsenenchor“, unterstreicht er die schwierige Aufgabe, die sich die Schmidts und Weggefährten gesetzt haben. Auch der Vorsitzende des Kreischorverbands Vorderpfalz, Hans Oberlies, und der Bürgermeister der Verbandsgemeinde Rheinauen, Otto Reiland (CDU), zählen zu den Gratulanten. „Singen verbreitet Freude und die Zeit im Chor prägt die Kinder für ihr weiteres Leben“, ist sich Reiland sicher und trifft damit einmal mehr den Tenor der unzähligen Grußworte. Am Klavier begleitet Marco Jovic und durch das Programm führt der stellvertretende Vereinsvorsitzende Hans Schuhmacher. Der Verein sucht übrigens männliche Verstärkung. Derzeit gesellen sich lediglich drei Jungs zu den Mädchen. Das sei schon anders gewesen, bekräftigt Helga Schmidt.