Rhein-Pfalz Kreis Von Wassermännern und Wiegenliedern

Die Altriper Rheinfinken haben ihr Publikum auf eine Weltreise mitgenommen.
Die Altriper Rheinfinken haben ihr Publikum auf eine Weltreise mitgenommen.

«Altrip.» Mit Liedern aus der Kinderperspektive über Tiere, Märchenfiguren und alltägliche Erlebnisse haben die Sänger der Altriper Rheinfinken ihr Publikum am Sonntag in der katholischen Kirche in Altrip verzaubert. Geboten wurde ein abwechslungsreiches Konzert mit vielen schönen Stimmen.

Es war eine kleine Meisterleistung – vor allem für die jüngsten Rheinfinken im Vorschul- und Grundschulalter, die den Vor- und Hauptchor bilden. Die Kinder hatten sich ein großes Repertoire angeeignet. Der Kinder- und Jugendchor hatte zusammen mit den Albert-Schweitzer-Spatzen unter der Gesamtleitung von Christiane Schmidt und Manuel Jandl am Piano begleitet zu einer musikalischen Weltreise eingeladen. Die Kinderlieder, die aus aller Welt stammten, sang der Chor oft sogar in der Originalsprache. Insbesondere der Jugendchor „Coro piccolo“ mit seinen Sängerinnen ab der sechsten Klasse hatte einige besonders schöne Auftritte. Mit einem der bekanntesten internationalen Kinderlieder stiegen die Rheinfinken in das umfangreiche Programm ein: „Bruder Jakob“. Nur wenige Zeilen lang weist das Lied eine einprägsame Melodie auf. Ob als „Frère Jaques“, „Brother John“ oder „Broeder Jacob“ – die Kleinen beeindruckten mit dem Lied in mehreren Sprachen. Bei einem weiteren Klassiker „Sur le pont d’Avignon“ unterstrichen die Sänger mit den passenden Gesten den Inhalt – die Herren verbeugten sich, und die Damen machten einen Knicks, wenn sie über die berühmte Brücke gingen. Gleich ein richtiges Puppenspiel bauten die Albert-Schweitzer-Spatzen bei ihrem Auftritt mit ein. Der Schulchor der Altriper Grundschule unter Leitung von Julia Holaus hatte für sein Lied „Der Kuckuck und der Esel“ die passenden Handpuppen mitgebracht. Das Konzert bescherte den Zuhörern eine Reihe bekannter Kinderlieder, die frisch und liebenswert erklangen. Von munteren und temperamentvollen Tanzliedern über eher getragene und melancholische Weisen bis hin zu heiteren, unbeschwerten Kinderliedern – die Sänger gaben die verschiedenen Stimmungen sehr einfühlsam wieder. Auch vielleicht für den einen oder anderen Zuhörer eher weniger bekannte Titel standen auf dem Programm. Viele Lieder – wie „Es freit ein wilder Wassermann“ aus Norwegen – spiegelten die musikalischen Vorlieben und Eigenarten der jeweiligen Länder wieder. So wurden einige russische Weisen wie das Wiegenlied „Bajuschka baju“ und „Birkenbaum am Hang“ vorgetragen, die beide mit ihren Melodien beeindruckten. Auf ihrer musikalischen Weltreise nahmen die Rheinfinken die Zuhörer unter anderem auch nach Ghana, Südafrika und Israel mit und gaben mit Liedern wie „Obwisana sana“ und „Hevenu Schalom“ interessante Einblicke in fremde Länder und Kulturen. Nicht zuletzt aber waren es die lustigen, witzigen Lieder wie „Ein Schneider finge ’ne Maus“, die mit ihren originellen Texten für gute Stimmung bei den Zuschauern sorgten. Nach rund eineinhalb Stunden klang das Konzert mit einem Abschiedslied aus, in das auch die Besucher miteinstimmten. Sie bedankten sich mit einem Riesenapplaus für die Leistung. „Ein schönes Konzert – die Kinder haben das mit Begeisterung gemacht“, sagte Otto Reiland, Bürgermeister der Verbandsgemeinde. Auch Chorleiterin Christiane Schmidt lobte ihre Schützlinge: „Sie waren wunderbar. Das Programm war viel schwerer als ein Musical, es gab mehr zu lernen, aber sie haben es gut gemacht.“

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