Zur Sache Was das Wilkie-Syndrom ist und was es für Betroffene bedeutet

Komplexe Angelegenheit: der menschliche Darm.
Komplexe Angelegenheit: der menschliche Darm.

Beim Wilkie-Syndrom drückt die obere Darmschlagader den Zwölffingerdarm, also den obersten Teil des Dünndarms, so stark zusammen, dass Nahrung und Flüssigkeit gestaut werden. Der Körper versucht den Nahrungsbrei dann durch diese Engstelle zu pressen, was mit starken Schmerzen, Aufstoßen und Erbrechen einhergehen kann. Verursacht wird das dadurch, dass die Arterie, die den oberen Verdauungstrakt versorgt, in einem viel spitzen Winkel von der Hauptschlagader abzweigt. Betroffen sind typischerweise Frauen zwischen zehn und 39 Jahren, die oft unter einer Bindegewebsschwäche leiden. Etwa 0,1 bis 0,3 Prozent der Bevölkerung leiden am Wilkie-Syndrom. Das Fatale ist: Die Betroffenen können kaum noch essen, verlieren an Gewicht. Dadurch nimmt das Fettpolster im Bauchraum ab und die Gefäße drücken noch stärker auf den Zwölffingerdarm. Manchen der Patienten hilft nur noch eine Operation. Bei dieser wird um die Nierenvene eine Kunststoffprothese gelegt, die wie ein Polster wirkt und die obere Darmschlagader anhebt. Dadurch hat der Zwölffingerdarm wieder mehr Platz. Oft tritt das Wilkie-Syndrom aber mit weiteren Gefäßkompressionen in anderen Körperregionen auf, was auch dort zu starken Schmerzen führt. Auch dafür können Prothesen eingesetzt werden.

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