Rhein-Pfalz Kreis Wissen über Wald gesammelt

Sind ganz Ohr, wenn Waldpädagogin Christine Müller-Beblavy (rechts vorne) ihr Wissen weitergibt: die Kinder der Klasse 3a der Al
Sind ganz Ohr, wenn Waldpädagogin Christine Müller-Beblavy (rechts vorne) ihr Wissen weitergibt: die Kinder der Klasse 3a der Albert-Schweitzer-Schule in Altrip. Klassenlehrerin Sabrina Hofmann (links hinten) ist stolz, dass ihre Schützlinge den verletzten Abdul im Bollerwagen durch den Speyerer Wald zogen.

«Speyer.» Ihre Schulräume haben 22 dritte Klassen aus der Region gestern links liegen lassen und sind stattdessen zur Walderholung in Speyer gefahren. Von dort aus sind die 405 Mädchen und Jungen mit ihren Lehrerinnen auf einen von zwei identischen Parcours mit jeweils elf Stationen gegangen. Dort haben sie Wissen gesammelt fürs Leben und Punkte für den Wettbewerb, der sie an dem kühlen Morgen in die Natur geführt hat: die Waldjugendspiele.

Zu den Teilnehmern gehörte die Klasse 3a der Albert-Schweitzer-Schule in Altrip. Klassenlehrerin Sabrina Hofmann betonte, dass es ihr bei den Waldjugendspielen vor allem um den Spaß in der Natur und das Erlangen von Kenntnissen über Tiere und Pflanze gehe. Der erste Platz bei dem Wettbewerb, den ihre Schützlinge durch die höchste Punktzahl aller Klassen belegten, und auch der Sieg beim vorab zu absolvierenden Kreativ-Wettbewerb unter dem Motto „Wald bewegt“ seien nicht am wichtigsten. Dabei sprangen für die beiden ersten Ränge insgesamt 250 Euro für die Klassenkasse und Freikarten für den Kletterwald Speyer heraus. Während mancher der Drittklässler aus städtischen Gebieten bei dem Wettbewerb des Forstamts Pfälzer Rheinauen und der Schutzgemeinschaft Deutscher Wald erstmals überhaupt Waldluft schnupperte, wie Organisator Volker Westermann sagte, sind Teilnehmer aus ländlichen Regionen nicht nur wegen Freizeitaktivitäten der Eltern meist schon öfter im Grünen gewesen. An der Albert-Schweitzer-Schule gibt es seit einigen Jahren die Aktion „Soziales Lernen im Wald“, wie Lehrerin Hofmann mitteilte. Dabei ist jede Klasse der Stufen eins bis vier mindestens einmal im Jahr zusammen mit einer Expertin – meist Waldpädagogin Barbara Vogel – draußen im Wald. Den Altriper Drittklässlern fiel es leicht, ausschließlich aus Naturmaterialien auf einem Hügel im nahen Forst einen Parcours für Waldwichtel, gemeint sind Fabelwesen, anzulegen. „Die Kinder bauten eine Schaukel und ein Karussell“, sagte Hofmann, die den Parcours mit Fotos dokumentierte. Dafür landete die 3a beim Kreativ-Wettbewerb auf dem ersten Platz. Beate Werner von der Rucksackschule des Forstamts Pfälzer Rheinauen teilte mit, dass es bei den Waldjugendspielen auf jedem Parcours jeweils drei Stationen zu Tieren, Bäumen und nachhaltiger Forstwirtschaft sowie zwei Geschicklichkeitsspiele zur Förderung des Teamgeists gab. „Einmal galt es, einen Stapel Holz umzusetzen, einmal musste ein ,Sumpf’ auf Baumscheiben durchquert werden“, erklärte sie zu den beiden Bewegungsstationen. Bei der Wissensvermittlung ging es beispielsweise um Baumarten und im Wald lebende Tiere wie Rehe, Rotwild (Hirsche) und Wildschweine. Umweltbildungsförster Westermann teilte mit, dass zirka 30 Helfer an den Stationen und auf den beiden Parcours im Einsatz waren. Jede Klasse bekam hinterher eine Kastanie im Topf, den Baum des Jahres, und Informations-Schriften. Die am besten Platzierten erhielten zusätzlich Geld- und Sachpreise. Aus dem Raum Ludwigshafen teilgenommen haben auch die 3b der Altriper Grundschule (Rang fünf), zwei Klassen der Schillerschule Fußgönheim und drei Klassen der Goetheschule Nord in Ludwigshafen.

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