Blieskastel 50 Jahre Blieskastel: Ausstellung ab 1. Juli zu sehen

Blick in die Ausstellung.
Blick in die Ausstellung.

50 Jahre soll es Blieskastel erst geben? Das kann doch gar nicht stimmen! Wem das durch den Kopf schießt, wenn er etwas von dem 50-jährigen Bestehen der Stadt liest, sollte sich die Ausstellung dazu anschauen.

„50 Jahre Stadtrat Blieskastel seit der Gebiets- und Verwaltungsreform 1974“ heißt die Ausstellung. Ab dem kommenden Montag, 1. Juli, kann man sie kostenlos für einen Monat in der Alten Markthalle im Rathaus I auf dem Paradeplatz sehen – und sich auf eine Zeitreise mitnehmen lassen.

Tatsächlich ist mit dem 50-jährigen Stadtbestehen gemeint, dass ab diesem Zeitpunkt Blieskastel existiert, so wie man es heute kennt – samt seiner Stadt- und Ortsteile. Denn 1974 entstand die Stadt durch ein umfassendes Reformwerk neu. Der sogenannten Gebiets- und Verwaltungsreform im Saarland ist es auch zu verdanken, dass es den Saarpfalz-Kreis gibt, wie man ihn kennt. Die Landkreise Homburg und St. Ingbert, die damals noch zur bayerischen Pfalz gehört haben, wurden zum Saarpfalz-Kreis zusammengeschlossen. Seinen Sitz hat der Kreis – wie auch heute noch – in Homburg.

Aus 345 wurden 50

Auch die Landeshauptstadt Saarbrücken wurde zusammen mit dem Landkreis Saarbrücken zu einem Stadtverband (heute: Regionalverband). Die Stadt Dudweiler war damals eine eigenständige Gemeinde, wurde Saarbrücken als Stadtteil angeschlossen, und verlor so ihre Selbstständigkeit. Insgesamt wurden aus den damals 345 Saar-Gemeinden 50 neue Gemeinden gebildet.

Zurück zu Blieskastel: Die Ausstellung versteht sich als Beitrag zum Stadtjubiläum. Man kann einen Blick auf die Entstehungszeit der „neuen“ Stadt Blieskastel in den Jahren 1970 bis 1974 werfen und erfahren, wer die Akteure der damaligen kommunalen Gebiets- und Verwaltungsreform im Saarland waren.

Die Gemeinden wehren sich

Es gibt 15 Roll-up-Banner mit Bildern von Karten, Zeitungsartikeln und Personen sowie Infos, die Raffaela Berger vom Stadtarchiv zusammengestellt hat. Chronologisch wird man als Ausstellungsbesucher durch die Jahre 1970 – angefangen mit dem Gesetz zur Vorbereitung der Reform – bis 1974 geleitet.

Auch einen Überblick über die Diskussionen, die es im Zuge der Gemeinden-Neugliederung gab, gibt es. Denn da die Gemeinden, die bisher selbstständig waren, anderen Gemeinden angegliedert wurden, ihre Eigenständigkeit verloren, hatten diese eine „unzumutbare Zuordnung“ befürchtet. Unter anderem die damaligen Gemeinden Böckweiler, Breitfurt und Wolfersheim wehrten sich gegen die geplante Zuordnung zu anderen Gemeinden. Wolfersheim sollte zukünftig zu Gersheim gehören. Bei einer Bürgerbefragung in Wolfersheim gab es nur eine Stimme, die die Zuordnung zu Gersheim befürwortet hatte. Ende September 1973 formierte sich in einer Protestkundgebung Widerstand gegen die Pläne des Ministeriums. Der damalige Bürgermeister hatte selbst dazu aufgerufen.

Die Ausstellung gibt laut der Stadt-Pressestelle auch einen allgemeinen Blick auf das Saarland: „Was sahen die Pläne des Ministeriums des Innern für die neue Stadt Blieskastel vor? Welche Veränderungen brachte die Reform tatsächlich ab dem 1. Januar 1974 für die Städte und Gemeinden im Saarland, für unsere Stadt, deren Verwaltung und politische Gremien?“, heißt es in der Pressemitteilung. Eröffnet wird die Ausstellung am Montag, 1. Juli um 17 Uhr.

Die Ausstellung

Die Ausstellung „50 Jahre Stadtrat Blieskastel seit der Gebiets- und Verwaltungsreform 1974“ kann man in der Alten Markthalle im Rathaus I auf dem Paradeplatz in Blieskastel sehen. Öffnungszeiten: Montags bis Mittwochs: 8.30-16 Uhr, donnerstags: 8.30-18 Uhr, freitags: 8.30-13 Uhr. Der Eintritt ist frei.

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