Saarbrücken Saar und USA forschten: Wie eine Entdeckung vielen helfen könnte

Der Haupteingang zu so manch wichtiger Forschung: Wissenschaftler der Saar-Uni haben nun neues Wissen zu einem Protein.
Der Haupteingang zu so manch wichtiger Forschung: Wissenschaftler der Saar-Uni haben nun neues Wissen zu einem Protein.

Wissenschaftler der Saar-Uni haben mit US-amerikanischen Kollegen ein zentrales Protein unter dem Mikroskop sichtbar gemacht. Die Erkenntnisse könnten nun in der Medizin Anwendung finden.

Das sogenannte OPA1-Protein spielt laut Saar-Universität in den Kraftwerken der Zellen, den Mitochondrien, eine zentrale Rolle bei der Optimierung des Energieumsatzes. Anders herum ausgedrückt kann eine Fehlfunktion des Proteines gravierende Folgen haben, etwa schwere degenerative Krankheiten wie Arthrose. Viele Patienten mit einer OPA1-Degeneration haben laut Uni-Pressestelle Probleme mit dem Sehnerv, manche erblinden sogar während des Krankheitsverlaufs. Das Protein ist im Körper für die Effizienz der Energiegewinnung in den Zell-Kraftwerken und somit für deren Leistungsfähigkeit von besonderer Bedeutung.

Funktion des Proteins war bisher nur teilweise bekannt

Weil bislang die Funktionsweise des OPA1-Proteines nur bruchstückhaft bekannt war, gab es entsprechend Probleme zu erkennen, wo und ob das Protein Fehlfunktionen hatte. „Einzelne Proteine, die naturgemäß noch viel kleiner sind als die winzigen Kompartimente der Zelle, in denen sie aktiv sind, können nicht so einfach beobachtet werden“, schreibt die Universität des Saarlandes.

Die ersten Bilder des Proteins stammen von Forschern der University of California. Eingefangen wurden sie von einem hochauflösenden, sogenannten „Kryoelektronenmikroskop“. Diese Bilder haben die amerikanischen Wissenschaftler nun der Saar-Forschungsgruppe um Martin van der Laan vorgelegt. „Eine exakte Analyse der Aufnahmen gab erste Hinweise auf einen möglichen Wirkmechanismus von OPA1. Für den entscheidenden Durchbruch sorgte schließlich Alexander von der Malsburg, dem es gelang, das weltweit erst zelluläre System zur Untersuchung der Funktionsweise von menschlichem OPA1 zu etablieren.“

Neues Wissen könnte Therapien nützen

Die neuen Erkenntnisse zur Funktionsweise des Proteins sollen jetzt auch in der Medizin etwas nützen. Das gewonnene Wissen könnte ein wichtiger Schritt auf dem Weg zu einer maßgeschneiderten Therapie für Patienten sein, die wegen eines Funktionsverlustes von OPA1 erkrankt sind.

„Wir hoffen, dass in Zukunft die Behandlung der Patienten gezielt auf den konkret vorliegenden Defekt ausgerichtet werden kann, weil wir das OPA1-Protein nun besser verstehen“, sagt van der Laan.

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