Speyer „Abwehr ist die deutsche Bank“

Klaus Bethäuser
Klaus Bethäuser

Die RHEINPFALZ begleitete über die gesamte Turnierdauer der Handball-Weltmeisterschaft in Deutschland und Dänemark mit Experten der Region das Geschehen. Heute zum Abschluss: Klaus Bethäuser (Speyer), Verbandslehrwart des Pfälzer Handball-Verbandes.

Im Halbfinale trifft Deutschland heute in Hamburg auf Norwegen. Bethäuser verfolgt das Geschehen live in der Halle. Wie fast immer bei handballerischen Großereignissen organisierte der Speyerer auch diesmal wieder eine 40-köpfige Handballer-Reisegruppe mit den „üblichen Verdächtigen“ wie Arnd Bäuerle, Jürgen Siewerth, Walter Magin oder Heiko Stoffel, die sich gestern per Bus gen Norden auf den Weg machten. Nach dem Halbfinale geht es weiter ins dänische Herning, wo am Sonntag die Matches um die Medaillen anstehen. Am Montag erfolgt die Heimreise in die Pfalz. Die besten Reiseerinnerungen sind natürlich die an die großen Triumphe: Europameister 2004 in Slowenien und 2016 in Polen, Weltmeister 2007 in Köln. „Wir waren auch schon in Herning, zur EM 2014“, erzählte Bethäuser: „Aber da war Deutschland nicht dabei.“ Bethäuser zeigte sich mit den Vorstellungen der Deutschen bislang natürlich zufrieden. Insbesondere die Hintermannschaft mit den Torhütern Andreas Wolff und Silvio Heinevetter sowie dem Innenblock um Patrick Wiencek, Hendrik Pekeler und Finn Lemke ist für ihn eine Bank. In der Offensive hebt der Lehrwart das prima Zusammenspiel des Rückraums mit den Kreisläufern, vor allem Jannik Kohlbacher von den Rhein-Neckar-Löwen, hervor. Kritisch sieht er das deutsche Überzahlspiel: „Ich behaupte, bisher das schlechteste im Turnier.“ Die Norweger sind für ihn eine harte Nuss, auch wenn viele sagten, sie seien im Vergleich mit Dänemark der einfachere Gegner. Bethäuser erlebte das Halbfinale 2016 in Krakau vor Ort, als sich Deutschland in der Verlängerung mit 34:33 durchsetzte: „Die Norweger sind heiß auf die Revanche. Das wird ein ganz enges Spiel.“ Mit Sander Sagosen (Paris Saint-Germain) oder Magnus Röd (SG Flensburg-Handewitt) verfüge Coach Christian Berge über Akteure, die ein Match entscheiden könnten. Zudem verteidigten die Nordmänner sehr körperbetont, ähnlich wie die Deutschen. Bethäuser erwartet daher heute keinen technisch feinen Handball, sondern ein kampfbetontes Spiel mit viel Körpereinsatz auf beiden Seiten.

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