Speyer An Fasnacht wird durchgemacht

Gestern: Bei 114 Meter Tiefe geht es nur langsam voran. Eine harte Lehmschicht ist im Weg. Bohrgeräteführer Mario Schütz am Bohr
Gestern: Bei 114 Meter Tiefe geht es nur langsam voran. Eine harte Lehmschicht ist im Weg. Bohrgeräteführer Mario Schütz am Bohrer.

Von wegen Fasnacht – die Arbeiten laufen auf Hochtouren: Im Wald nördlich der Landesstraße 528 (Iggelheimer Straße) wird derzeit im Auftrag der Stadtwerke Speyer (SWS) die Bohrung für den Tiefbrunnen Nummer sechs niedergebracht (wir berichteten). In der Nacht zum Freitag wurde die 100-Meter-Marke geknackt. Das hat gestern SWS-Sprecherin Angela Sachweh auf Anfrage der RHEINPFALZ mitgeteilt. „Die laufenden Bohrarbeiten können nicht unterbrochen werden“, betonte sie.

Maschinen und Arbeiter sind wegen des laufenden Bohrprozesses auch am Fasnachtswochenende Tag und Nacht im Einsatz. Gebohrt werden muss bis auf 140 Meter Tiefe, informierte Sachweh gestern auf Anfrage. „Die Endtiefe erwartet die ausführende Firma im Laufe des Wochenendes zu erreichen.“ Vorausgegangen war eine Erkundungsbohrung mit geringerem Durchmesser, um die Beschaffenheit und Stärke der anliegenden Bodenqualitäten und Schichtdicken zu ermitteln (wir berichteten). Die Baustelle war im Oktober vorigen Jahres eingerichtet worden. Die Bohrstelle für den sechsten Tiefbrunnen der SWS liegt im Waldgebiet rechts der Iggelheimer Straße stadtauswärts. Zu Beginn der Arbeiten waren dort im Auftrag des kommunalen Versorgungsunternehmens Bäume gefällt, andere zumindest durch Holz-Ummantelungen geschützt worden, um überleben zu können. Die notwendige erste Rodungsphase für die Bohrstelle dauerte rund zwei Wochen. Anschließend rückte schweres Gerät für die eigentlichen Bohrarbeiten an. Das Bohrloch weist einen Durchmesser von 80 Zentimeter bis zu 1,20 Meter auf. Oben wird breiter gebohrt, denn um diesen Teil des Rohres wird noch eine Dämmschicht gelegt, „damit kein oberflächennahes Wasser mitgezogen wird“. Dafür werde der größere Bohrdurchmesser gebraucht – in diesem Fall bis in eine Tiefe von 70 Metern, erläuterte Sachweh. Die Bohrarbeiten sollen planmäßig bis Ende Februar abgeschlossen sein, die SWS wollen den Brunnen im zweiten Quartal dieses Jahres in Betrieb nehmen. Er kostet samt Anlagentechnik 650.000 Euro, sagte sie.

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