Speyer Ballschule bildet erfolgreiche Sportler aus
Römerberg. Die Spielkultur der Kinder hat sich verändert, auch im Umgang mit dem Ball. Das haben die Verantwortlichen des TuS Heiligenstein vor einigen Jahren bereits erkannt. Angestoßen durch ein von der Uni Heidelberg entwickeltes Konzept wurde eine Ballschule installiert. Die geht 2016 ins fünfte Jahr. Erfolgreiche Sportler sind aus ihr schon hervorgegangen. Die Kinder dort abholen, wo sie stehen – das ist der Leitgedanke, mit dem Christine Walter als Hauptverantwortliche der Ballschule ihr Ehrenamt betreibt. Mittlerweile teilt sich die Trainerin des TuS ihre Aufgabe mit Sandra Pfeiffer. Die widmet sich den Drei- bis Fünfjährigen, während Walter den Fünf- bis Achtjährigen in zwei Gruppen die Freude und das Geschick am und beim Ballspiel beibringt. „Um die 40 Kinder werden bei uns im Moment angeleitet“, sagt Walter, die zusätzlich zwei Ballspiel-Arbeitsgemeinschaften in der Grundschule Heiligenstein anbietet. Dort nutzt der TuS die Turnhalle für seine Kurse. „Ich bin total überzeugt von dem Konzept“, meint Walter. Bestätigt sieht sie sich durch den Erfolg der unter-zwölfjährigen Volleyball-Mädchen im vergangenen Jahr: Sie holten ungefährdet die Pfalzmeisterschaft, obwohl sie auf ein bis zwei Jahre ältere Gegnerinnen trafen. Auf diese erste Generation der Ballschule, die auf den dort gesammelten Erfahrungen aufbaute, folgen mittlerweile weitere. Drei oder gar vier Mannschaften der weiblichen und zwei der männlichen U12 starten bei der Pfalzmeisterschaft. Die Ballschule bringt also auch Nachwuchs ins Haus. „Werbung machen wir schon lange nicht mehr“, berichtet Walter. Enorm sei der Zulauf von der ersten Stunde an gewesen, nicht nur von Eltern und deren Kindern aus Römerberg. Die Mund-zu-Mund-Propaganda führte dazu, dass das Duo Walter/Pfeiffer inzwischen Kinder aus den umliegenden Gemeinden sowie aus Speyer Ballerfahrungen sammeln lässt. „Wir hoffen natürlich, dass wir durch das Angebot viele zum Volleyball oder Handball kriegen“, teilt die Betreuerin mit. Die Abteilungen des TuS profitierten von dem Konzept ja bereits. Der Trainerin kommt es aber vor allem darauf an, dass die Kinder Spaß am Spiel haben sowie gleichzeitig ihre motorischen Fertigkeiten üben und festigen. „Sie machen ihre Übungen, werden aber nicht verbessert. Sie sollen Ball spielen, wie wir es früher auf der Straße getan haben“, erklärt Walter. Natürlich steckt eine bestimmte Trainingsstrategie dahinter, die die beiden Frauen aber ohne Druck und für den Nachwuchs nicht spürbar umsetzen. „Eine Übung baut nicht auf der anderen auf, sondern das Training ist fortlaufend“, ergänzt Walter. Dabei achtet sie darauf, dass jeder Spross Erfolgserlebnisse bekommt. Auch Auszeiten während des Trainings sind erlaubt. Durch das bedarfsorientiert angelegte Angebot sollen alle integriert werden. Walter: „Das haben wir bisher immer geschafft.“ Chancen auf einen Platz gibt es zurzeit nur bei den Älteren. Ausgelastet ist Sandra Pfeiffer dagegen mit ihren zwölf bis 15 Mini-Sportlern, „vornehmlich wilde Jungs“, sagt sie und lächelt. Sie sucht noch Unterstützung bei der Anleitung. Trainingszeiten —Dienstag (16 bis 17 Uhr): Drei- bis Fünfjährige, Sandra Pfeiffer Dienstag (17 bis 18, 18 bis 19 Uhr): Fünf- bis Achtjährige, Christine Walter