Speyer BBS-Projekt: Vom kroatischen Strand an Speyers Rheinufer

Gemeinschaftsprojekt: Jungforscher aus vier Ländern an der BBS.
Gemeinschaftsprojekt: Jungforscher aus vier Ländern an der BBS.

Erasmus+ heißt ein Programm für Bildung, Jugend und Sport der Europäischen Union (EU). Aus Speyer ist das Wirtschaftsgymnasium an der Berufsbildenden Schule (BBS) dabei. Es sagt im diesjährigen Projekt dem Plastikmüll den Kampf an und bekommt dafür Unterstützung aus gleich vier weiteren EU-Ländern.

Mit ihrer Kampfansage an den Plastikmüll stehen die Wirtschaftsgymnasiasten aus der Domstadt nicht allein da. Unterstützt werden sie von Schülerinnen und Schülern aus Italien, Portugal, Griechenland und Kroatien, die derzeit bei ihren Projektpartnern in Speyer und Umgebung wohnen. „Auf diese Weise können sie besser das Leben bei uns erfahren“, erklärte Schulleiter Henning Vollrath.

Das Projekt bei der BBS geht am Samstag nach einer Woche zu Ende. Die Elft- und Zwölftklässler aus der Pfalz und ihre gleichaltrigen Partner haben theoretisch und praktisch gearbeitet. So wurde die Geschichte und die marktwirtschaftliche Bedeutung der Kunststoffe recherchiert, es wurden Bodenproben und Kosmetika analysiert, der Rhein als Zufluss zur Nordsee unter die Lupe genommen, Einkaufsalternativen entwickelt und Textilien aufbereitet. Die Kunststoffherstellung wurde live bei der BASF erlebt und ein Start-up in Darmstadt besucht, das aus Plastikmüll Materialien für den 3D-Druck herstellt.

Projektarbeit in Gruppen

Für die Projektarbeit waren die Schüler in verschiedene Gruppen aufgeteilt. Die einen haben sich Wasser und Sand vom Rhein besorgt. Sie filterten es, um eventuelle Schadstoffe unter dem Mikroskop zu entdecken. Schon im Glas mit dem umgerührten Sand waren Partikel zu sehen. Umso mehr erkennt man unter dem Mikroskop. „Gut, dass wir jungen Leute etwas dazulernen, damit man später etwas gegen das viele Plastik unternehmen kann. Ich gehe in die Marineschule in Split und möchte Meeresbiologe werden“, sagte der Kroate Nikola Juric. Seine Kollegen Bartuz Barada und Jure Padjen wollen Kapitän werden, wie sie in der BBS berichteten.

Lehrerin Hanna Stupala aus Kroatien berichtete von Aufräumarbeiten an Stränden ihres Heimatlands, die jedoch freiwillig seien. An den Erasmus-Projekten schätze sie auch den Austausch mit anderen Kulturen.

Bienenwachs konserviert

Bei einer Gruppe, die von Naomi Minutoli geleitet wurde, pinselten die Schüler Stoffe mit Bienenwachs ein. Von beiden Seiten mit Backpapier belegt, wurde der Stoff gebügelt und zum Trocknen aufgehängt. Das Produkt könne zum Einwickeln von Lebensmitteln verwendet werden und diese haltbarer würden, erklärten sie. Diese Methode sei wiederbelebt worden: Erfunden wurde sie 1880. „Eine gute Idee, damit auch Geschenke zu verpacken“, sagte Dafne Vlahovic.

Seit 2011 gebe es den internationalen Austausch an der BBS, berichtete Lehrerin Tatiana Chiout. Schulleiter Henning Vollrath ordnete Erasmus+ als vielseitiges Projekt ein. „Eigentlich hätte es zwei Jahre dauern sollen, wurde jedoch wegen Corona auf ein Jahr komprimiert“, erklärte er. Für die Speyerer bedeutet das, dass sich bereits im November eine Reisegruppe aufmacht ins sizilianische Catania, um das Thema voranzutreiben.

x