Speyer Bittere Tage an der Kirschenallee

Geklärt: Georg Ester (rechts) vom TuS Mechtersheim kommt gegen Thilo Krämer nicht durch. Eric Veth lauert in der Mitte.
Geklärt: Georg Ester (rechts) vom TuS Mechtersheim kommt gegen Thilo Krämer nicht durch. Eric Veth lauert in der Mitte.

«Römerberg.» 303 Zuschauer, unter ihnen auch Beigeordneter Franz Zirker, blickten der Spitzenpartie auf dem Sportgelände an der Mechtersheimer Kirschenallee erwartungsvoll und zuversichtlich entgegen. „Gegen Spitzenmannschaften spielen wir immer besser als gegen Teams aus dem unteren Tabellendrittel. Deshalb gewinnen wir heute sowie am Samstag gegen Völklingen und sind dann als Zweiter in der Aufstiegs-Relegation“, meinte Zirker im Gespräch mit der RHEINPFALZ noch. Auch der stellvertretende Vorsitzende Dieter Demmerle schloss sich an: „Ich habe ein gutes Gefühl. Die Stimmung ist super. Wir gewinnen 2:0.“ Einzig TuS-Urgestein und Dauergast Helmut Gemind ließ sich von der allgemeinen Euphorie nicht anstecken: „Mit einem Unentschieden wäre ich heute zufrieden.“ Am Ende wären wohl alle mit einem Punkt einverstanden gewesen, den sich das aufopferungsvoll kämpfende TuS-Team auch redlich verdient gehabt hätte. Ralf Schmitt, Trainer der Gastgeber, sah in der ersten Hälfte ein Spiel auf Augenhöhe und in der zweiten eine beeindruckend fightende eigene Elf, die alles reingehauen habe. Schmitt: „Ergebnistechnisch erleben wir derzeit bittere Tage. Unsere Angriffe führten wir oft nicht präzise genug aus, und unsere Torchancen nutzten wir wieder nicht. Trotzdem war die Leistung okay. Ich bin stolz auf die Jungs, die gewiss weiterhin Gas geben und alles versuchen werden, den zweiten Rang zu erreichen.“ In der fairen, spannenden und ansehnlichen Partie besaßen die Gastgeber während der 95 Spielminuten deutliche Feldvorteile, schafften es aber nicht, die sattelfeste Koblenzer Abwehr, die im eigenen Strafraum die Lufthoheit besaß, aus den Angeln zu heben. Mechtersheim kombinierte gefällig, vergaß aber mehrmals den rechtzeitigen Abschluss, sodass die RW-Abwehr immer wieder dazwischenfuhr – so in der 8. Minute nach einer schönen Ballstafette zwischen Georg Ester und Eric Veth. Dann zögerte Ester nach feinem Zuspiel von Kevin Marx etwas zu lange. Eine weitere gute Gelegenheit ließ Marx aus, dessen Schuss der Keeper parierte. Koblenz setzte auf eine sichere Deckung, schnelles Umschaltspiel sowie Konter und kam damit zum Erfolg. Beim ersten ernsthaften Angriff glückte dem quirligen Keigo Moriyasu das 1:0 (24.). Die Einheimischen setzten nun alles auf eine Karte, entblößten die Abwehr und verzeichneten gute Ausgleichschancen. Nach Zuspiel von Ester verpasste Veth eine Riesenmöglichkeit, ebenso Yasin Özcelik, der aus kurzer Distanz danebenköpfte. Ester probierte es mit einem Überraschungsschuss aus knapp 30 Metern – drüber. Schmitt verstärkte die Offensive, brachte als zusätzliche Angreifer Lukas Metz und Salvatore Saito – vergeblich. Mit cleverem Ballhalten, vielbeiniger Defensive und etwas Glück brachte der voraussichtliche Meister den Sieg über die Zeit. Neun Zähler beträgt der Vorsprung nun bei vier noch ausstehenden Partien. Sport

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