Speyer Bitterer Ausgleich in der Nachspielzeit
«RÖMERBERG». „Es ist sehr, sehr bitter, in letzter Sekunde den Sieg noch aus der Hand gerissen zu bekommen. Das war für mich die schlimmste Situation, seit ich hier Trainer bin“, sagte der niedergeschlagene Mechtersheimer Coach Ralf Schmitt. Im Kampf um Rang zwei der Oberliga Rheinland-Pfalz/Saar hatte seine Elf gegen SV Röchling Völklingen mit dem 2:2 (1:0) nach 2:0-Führung zwei wichtige Punkte verloren.
Die dreiminütige Nachspielzeit war bereits um, als der Unparteiische noch einen Freistoß für die Gäste ausführen ließ. Der eingewechselte Jan Issa zirkelte das Leder gefühlvoll in den Strafraum, wo Luka Dimitrevic die Kugel per Kopf zum Ausgleich ins Netz beförderte – Abpfiff. Die Gäste jubelten, elf Mechtersheimer Spieler sanken enttäuscht zu Boden. Sie hatten den Gegner in der zweiten Hälfte klar beherrscht und knapp 80 Minuten lang dank ausgezeichneter Abwehrarbeit im Griff. Betrübt schlenderte Kazuaki Nishinaka auf seinen Bank-Platz. Nach fünfwöchiger Verletzungspause war an einen Einsatz immer noch nicht zu denken. „Ich habe zwar wieder mit dem Training begonnen, aber die Schulter schmerzt noch. Körperkontakte sind nicht möglich“ sagte der Japaner. Und heftige Körperkontakte gab es in der ausgesprochen kampfbetonten Partie zuhauf. Knapp 30 Minuten besaß Völklingen Feldvorteile und hätte mit etwas Glück in Führung gehen können. Zunächst rettete der wiederum starke Shun Kuroyanagi auf der Torlinie für den geschlagenen Torhüter Peter Klug (9.). Dann forderten die Gäste nach vermeintlichem Foulspiel einen Strafstoß (22.). Eine Riesenchance besaß Völklingens Maziar Namavizadeh, der aus kurzer Distanz daneben zielte (29.). Immer wieder angetrieben von Mittelfeldmotor Jannik Marx riss Mechtersheim die Partie an sich. TuS-Angreifer Yasin Özcelik drosch aus halblinker Position den Ball über die Querlatte. Kurz darauf erreichte seine Flanke Eric Veth, der nicht lange fackelte und volley abzog. Den Abpraller verwandelte Lukas Metz aus spitzem Winkel zur Führung (34.). Gute Gelegenheiten, die Führung auszubauen ließ der TuS ungenutzt. Mit viel Kampfgeist hielt Mechtersheims Überlegenheit nach der Pause an. Völklingen schien endgültig geschlagen, als Veth zum 2:0 traf (63.). Weitere Chancen ließen die Einheimischen liegen. Die Defensive um Kapitän Thorsten Ullemeyer stand sicher, der Gast schien zu resignieren – bis zur 79. Spielminute, als Marvin Wollbold per Kopf zum 2:1 traf. TuS-Kapitän Thorsten Ullemeyer zeigte sich tief enttäuscht. „Ich bin mächtig stolz auf die Jungs und würde in keiner anderen Mannschaft spielen, selbst wenn wir mit dieser tollen Truppe alles verlieren würden.“