Speyer Dankbar für fast 25 Jahre an der Spitze

Beim Neujahrsempfang in Hanhofen: Ortsbeigeordnete Silke Schmitt (links) und Ortsbürgermeisterin Friederike Ebli (rechts) mit de
Beim Neujahrsempfang in Hanhofen: Ortsbeigeordnete Silke Schmitt (links) und Ortsbürgermeisterin Friederike Ebli (rechts) mit den von der Ortsgemeinde geehrten Bürgern (von links) Lilly Hänlein, Silke Flörchinger, Elke Janz, Robert Ritter, Jens Niedermeyer, Angelika Großstück und Edith Laux.

«Hanhofen.»Eblis Überschrift ihrer Neujahrsansprache lautete: „Hanhofen hat sich verändert“. Bei ihrem Amtsantritt im Jahr 1994 zählte sie zirka 1860 Einwohner, heute sind es rund 2700. Auch dank einer neuen, noch von ihrem Vorgänger Eduard Schoppé eingeweihten, viergruppigen Kindertagesstätte. Schon nach 20 Jahren war sie zu klein und musste durch einen Anbau erweitert werden. Aktuell beherbergen Kita und Hort 150 Buben und Mädchen, betreut werden sie in sieben Gruppen. Das ergänzende Konzept „Nachhaltigkeit und Erleben in freier Natur“ soll durch die geplante Einrichtung einer Waldgruppe im alten Wasserhaus wiederbelebt werden. „In einer Welt, in der Handy und Tablet zunehmend die persönliche Kommunikation ersetzen, ist dieses Angebot wichtiger denn je“, sagte die Sozialdemokratin. 1994 blieb der gerade gewählten Ortsbürgermeisterin wenig Zeit für eine Eingewöhnung in ihr neues Amt. In der Grundschule wurde die Heizung auf Gas umgestellt, die Küche zum Klassenraum, in der Turnhalle eine Entlüftungsanlage installiert. Räume wurden anders möbliert, die Holzdecken verkleidet, Schulhof und -sportplatz hergerichtet. Das vorerst letzte, von Ebli erwähnte Vorhaben, war die Erneuerung der Oberflächenentwässerung. Dennoch: „Unsere Schule ist wörtlich in die Jahre gekommen“, sagte Ebli und verwies auf das marode Dach, häufige Reparaturarbeiten und den allgemeinen Verschleiß. Für die energetische Grundsanierung der Schule plus Brandschutz, plus Erneuerung von Rohren und Leitungen, plus Sicherheitsanforderungen veranschlagten beauftragte Architekten und Ingenieure zuletzt Kosten von mindestens 2,2 Millionen Euro. Hinter die Summe, die Absicht und den Zeitraum der Sanierung setzte Ebli gestern ein dickes Fragezeichen: „Die Beratungen in den Ausschüssen und im Rat werden zeigen, ob wir den Vorschlägen folgen, vor allem ob wir sie bei einem Haushaltsvolumen von etwa vier Millionen Euro finanzieren können.“ Sorge bereite ihr, so die Ortsbürgermeisterin, dass mittlerweile auch an Grundschulen sozialpädagogische Fachkräfte gebraucht würden, „weil Lehrkräfte mit manchen Kindern nicht mehr klarkommen und Unterstützung benötigen“. Hanhofen habe sich während der vergangenen 24 Jahre nicht nur verändert, sondern sei auch größer und schöner geworden, findet Ebli. Sie zählte auf: Das Gemeindehaus verputzt, die übermalten Sandsteinfenster wieder freigelegt, historische Amtshausmauer restauriert, Kirche angestrahlt, wunderbare Vorgärten und Blumen in den Fenstern, gepflegte Häuser sowie Kreissieger beim Wettbewerb „Unser Dorf hat Zukunft“. Da war leichten Herzens zu verschmerzen, dass in der Bezirksausscheidung „Hanhofen gegen die noch ein bisschen schöneren Weindörfer keine Chance hatte“, sagte Ebli. Weiter stand unter der Bilanz ihrer 24 Dienstjahre: „Das Meisterstück Kulturscheune“ ohne Kreditaufnahme gebaut zu haben und die Erschließung Baugebiet Nord (150 Bauplätze) sowie des Baugebiets Silz, das wie das Neubaugebiet Schlossstraße schnell zugebaut gewesen sei. Leider habe sich das Gewerbegebiet jedoch nicht nach unseren Vorstellungen entwickelt, sagte Ebli. Alles in allem dennoch: „Hanhofen ist begehrt und ist ein beliebter Wohnort.“ Der Friedhof werde um ein Rasenurnenfeld erweitert und schrittweise in Richtung einer Anlage mit Parkcharakter umgestaltet. „Viel Ärger“ ersparte ihr nach eigenem Bekunden der bäuerliche Widerstand gegen die in den 90er-Jahren von der Bezirksregierung beabsichtige Flurbereinigung. Bauern (heute noch vier im Ort), Nebenerwerbslandwirte und die Bürgermeisterin einigten sich stattdessen auf einen Ausbau der Wirtschaftswege. Dank der wiederkehrenden Beiträge konnten mal wieder Straßen wie die Alte Kirchstraße im vergangenen Jahr saniert und könne irgendwann die Alte Landstraße erneuert werden. Ebli sagte zum Abschied: „Ich bin sehr dankbar für die Zeit, die ich meiner Gemeinde und den Menschen dienen durfte, und für das Vertrauen, das Sie mir durch die fünfmalige Wiederwahl geschenkt haben. Meiner Familie, allen Bürgern, die sich ehrenamtlich in den Vereinen, Parteien, Initiativen, Kirchen und wo auch immer, für was auch immer engagieren, ein herzliches Dankeschön.“ Den Neujahrsempfang gestalteten der MGV Hanhofen, die Sternsinger und die Jagdhorngruppe der Kolpingsfamilie Dudenhofen.

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