Schwetzingen Das 28. Mozartfest

 Notos Quartett: spielt beim Mozartfest.
Notos Quartett: spielt beim Mozartfest.

Im Vordergrund des Schwetzinger Mozartfestes steht einmal mehr ein sehr ansprechendes Kammermusikprogramm mit aufstrebenen Ensembles.

Wie in jedem Jahr steht im Rokokotheater des Schlosses eine Musiktheaterproduktion, diesmal Mozarts „La clemenza di Tito“ vom Theater Koblenz (12. Oktober) auf dem Programm, auch das Südwestdeutsche Kammerorchester Pforzheim ist am 28. September wieder beim Mozartfest aktiv. Das Philharmonische Orchester Heidelberg kommt mit Stipendiaten der Ponto-Stiftung am 5. Oktober.

Im Vordergrund des Schwetzinger Mozartfestes steht aber einmal mehr ein sehr ansprechendes Kammermusikprogramm, bei dem eine Reihe von jüngeren, aufstrebenden Kammermusikvereinigungen zu erleben sind.

Zum Auftakt am 27. September gibt es eine Begegnung mit dem jungen, vielseitigen Klaviertrio „E.T. A.“, dessen Namensgebung sich nicht von ungefähr auf den romantischen Schriftsteller und Komponisten E.T. A. Hoffmann bezieht. Im Jagdsaal erklingen stehen Mozarts Trio KV 548, Beethovens Es-Dur Trio op. 70,2 und das d-Moll-Trio von Mendelssohn.

Weiter Bogen

Das 2021 gegründete „Duo N:N“ stellt sich am 29. September bei einer Matinee vor. Die Geigerin Saskia Niel und die Pianistin Nasti schlagen einen weiten Bogen von Mozart (Violinsonate KV 379) über Schuberts Rondo brillant h-Moll zum 20. Jahrhundert mit Debussys Violinsonate und der zweiten von Prokofieff.

Das Notos Quartett ist eine der wenigen ständigen Klavierquartett-Formationen der Gegenwart. Ihr Interesse an ungewöhnlichen Programmen prägt auch die jüngste CD „The Schönberg Effekt“ (Sony 19439848002), wobei das Quartett eine sehr genau durchgearbeitet, aber ebenso von Musizierlust geprägt Sicht auf Brahms Quartett op. 25 vor legt. Dieses wurde ja von Schönberg für großes Sinfonieorchester gesetzt. Das Notos Quartett geht den umgekehrten Weg, wenn es eine hochkarätig interpretierte Reduktion der dritten Sinfonie von Brahms (Fassung Andreas H. Tarkmann) dem g-Moll-Klavierquartett gegenüberstellt. In Schwetzingen stehen am 4. Oktober Franz Xaver Mozarts g-Moll Klavierquartett, von Brahms das Quartett op. 60 sowie mit der Kontrabassistin Konstanze Brenner das „Forellenquintett“ von Schubert auf dem Programm.

Leonkoro gleich Löwenherz

Mozart (KV 333), Brahms op. 119 und Schuberts B-Dur Sonate D 960 wird der Pianist Konrad Elser bei einer Matinee am 6. Oktober präsentieren. Das erst 2023 gegründete „Chaos String Quartett“ hat sein Konzert am 11. Oktober. Auf seiner interessanten Erstlings-CD (SM 457) stellt das Streichquartett Werke von Haydn, Ligeti, Hensel zueinander in Beziehung. Wobei das quicklebendige Haydn-Spiel beim Es-Dur Quartett ebenso wie das expressive Suchen beim ersten Ligeti-Streichquartett das Potenzial des Ensembles unterstreichen. In Schwetzingen werden die Streicher das zweite Preußische Quartett von Mozart und Schuberts d-Moll Quartett „Der Tod und das Mädchen“ musizieren. In diesem Konzert gibt es zudem wieder die Uraufführung einer Auftragskomposition für Streichquartett und Bassett Klarinette (Nikolaus Friedrich). In diesem Jahr stellt Elessio Elia sein Werk „Voids of inaquality“ vor.

In der abschließenden Matinee am 13. Oktober präsentiert sich mit dem Leonkoro Quartet eine weitere junge Quartettvereinigung. Das 2019 gegründete Ensemble, dessen Namen sich aus dem Esperanto, „Löwenherz“, hergeleitet, musiziert Wolfs „Italienische Serenade“, das dritte Preußische Quartett von Mozart sowie Mendelssohns Quartett op. 44, 2.

Info

www.mozartgesellschaft-schwetzingen.de, E-Mail: info@mozartgesellschaft-schwetzingen.de, Telefon 06202 87485

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