Speyer Das ewige Mentalitätsmonster

Im Auswärtstrikot an der heimischen Kirschenallee: TuS Mechtersheim präsentiert sein neues Aufgebot.
Im Auswärtstrikot an der heimischen Kirschenallee: TuS Mechtersheim präsentiert sein neues Aufgebot.

«RÖMERBERG.» „Wir möchten nicht von Anfang an unten drinstehen“, sagt Trainer Manfred Schmitt von Oberligist TuS Mechtersheim drei Tage vor dem Saisonauftakt im Gespräch mit der RHEINPFALZ.

Dabei gehen er und seine Jungs die zweite Runde nach dem Wiederaufstieg nach einer Rekordsaison an. Daher rückt Coach Schmitt seine Aussage auch zurecht: „Dieser geilen Mannschaft traue ich alles zu, alles. Und wir wollen die Mentalitätsmonster bleiben.“ Doch er weiß, warum diese Spielzeit schwerer werden könnte: „Es ist mit sechs Absteigern zu rechnen. Fünf Mannschaften spielen um die Meisterschaft. Zwei sind im Mittelfeld.“ Der Rest kämpfe um den Klassenverbleib. Schmitt: „Die Gegner, die Klasse, ist brutal aufgewertet.“ Die Absteiger FC Homburg mit dem angeblich unveränderten Millionen-Etat, dem Fachleute ein 2017/18 ohne Punktverlust zutrauen, 1. FC Kaiserslautern II, der auch wieder hoch wolle, Eintracht Trier und FK Pirmasens heißen die Großkopferten der Liga. „Hinzu kommt unsere letztjährige tabellarische Situation. Die Rekord-saison war der Lohn und ist jetzt auch Bürde. Wir werden daran gemessen. Unterschätzt werden wir nicht mehr“, fügt der Übungsleiter hinzu. Leichter werde nun nichts, teilt er mit, auch wenn sich sein Team dank Interims-Co-Trainer und Sportlichem Leiter Heiko Magin verstärkt habe: „Er macht es prima, hat aber auch beruflich viel zu tun.“ Während der Vorbereitung änderte Schmitt seine Meinung über den Kader: „Mit Abstand betrachtet, hat sich alles relativiert. Jetzt bin ich sehr zufrieden. Am Anfang war ich erschrocken über die Spielweise. Ich dachte, wir sind weiter.“ Er habe aber auch extrem viel ausprobiert. Es galt, viele Neue einzubinden, an Mannschaft, Verein, Trainer zu gewöhnen. Die Elf habe auch gegen klasse Teams wie Zweitligist SV Sandhausen, Astoria Walldorf, SV Waldhof (beide Regionalliga) gespielt. „Keiner hat uns garantieren können, dass wir wie im vergangenen Jahr eine ungeschlagene Vorbereitung spielen“, sagt der Trainer. Damals bezwang „Medersche“ gar Zweitligist 1. FCK. Obwohl bereits im Winter Spieler kamen, die nun schon wieder weiterzogen, weitere da sind, die noch verletzt sind oder Probezeit haben, spricht Schmitt auf keinen Fall von hoher Fluktuation: „Über 90 Prozent sind zusammengeblieben. Mit Mihai Petrescu und Florian Simon sind nur zwei Stammspieler weg.“ Die anderen Abgänger hätten nie, kaum gespielt oder den Anschluss nicht mehr geschafft. Zweimal fünf Gegentore in der Vorbereitung gegen die Verbandsligisten Arminia Ludwigshafen und ASV Fußgönheim begründete der Verantwortliche damit, dass die zweite Garde im Einsatz gewesen sei. „Als ganze Mannschaft haben wir kein Abwehrproblem. Sie machen es gut“, meint Schmitt: „Die Viererkette steht und fällt allerdings mit Thorsten Ullemeyer. “ Bei einem Ausfall gebe es ein kleines Problem, bei zweien oder dem Fehlen Ullemeyers ein großes. Als Nebenmann Ullemeyers kommt neben den Etablierten Dominic Bach und Bojan Custic Christopher Fried in Frage, der die Rolle aus dem Kader der Jugend-Nationalmannschaft kennt: „Er muss es aber beweisen.“ Auch wenn sich Schmitt zu seiner Viererbande bedeckt hält, sagt er: „Dennis Sommer haben wir für links geholt.“ Auf der Gegenseite lief Steven Bendusch auf. Doch der bildet sich schon seit Tagen bei seinem neuen Arbeitgeber weiter. Und dennoch nimmt der TuS übermorgen die nächste Rekordsaison in Angriff. Schmitt ist schon über zwei Jahrzehnte Trainer, aber das hat selbst einer wie er noch nicht erlebt: „Ich hatte noch nie einen Kader, in dem der älteste Spieler, Ullemeyer, 26 Jahre alt ist. Unser Jüngster ist Johannes Becker mit 19.“ Doch damit immer noch nicht genug: „Der FCK hat eine U23. Aber unser Durchschnittsalter beträgt 22,33 Jahre.“ So spielen sie Abgänge Danko Boskovic, Christian Henel (beide TSG Deidesheim), Nicola Karl (Ziel unbekannt), Jan Lintz (1. FC 08 Haßloch), Mihai Petrescu (Viktoria Herxheim), Dominic Rupcic, Matteo Vegar (beide SV Waldhof Mannheim II), Raphael Schweitzer (TuS zweite Mannschaft), Alexander Schneider (Jahn Zeiskam), Till Trippner, Florian Simon (beide Studium in USA) Zugänge Johannes Becker (FC Speyer), Christopher Fried, Lukas Hartlieb, David Horn, Kevin Schwehm (alle SC Hauenstein), Jannik Marx (SV Waldhof Mannheim II), Dennis Sommer (ASV Eppelheim), David Steckbauer (Germania Halberstadt), Christoph Wörtzler (TSG Pfeddersheim) Kader, Tor: Peter Klug, Joshua Geist Abwehr: Lukas Hartlieb, Thorsten Ullemeyer, Christopher Fried, Steven Bendusch, Rouven Amos, Dominic Bach, Bojan Custic, Dennis Sommer Mittelfeld: Max Krämer, Georgios Goulas, Jannick Immel, David Horn, Johannes Becker, Jannik Marx, Kevin Selzer, Lukas Metz, Marc Barisic, Kevin Schwehm Angriff: Georg Ester, Christoph Wörtzler, Eric Veth, David Steckbauer Oberliga: Samstag (15.30 Uhr), bei FSV Salmrohr; Samstag, 5. August (15.30), gegen FV Diefflen; Samstag, 12. August (15.30), bei FSV Jägersburg; Samstag, 19. August (15.30), gegen FV Eppelborn; Mittwoch, 23. August (19.30), bei Saar 05 Saarbrücken; Samstag, 26. August (17.30), gegen FC Karbach; Sonntag, 3. September (15), bei SV Gonsenheim; Freitag, 15. September (19.30), gegen TSG Pfeddersheim; Samstag, 23. September (14), bei Eintracht Trier; Samstag, 30. September (15.30), gegen Hertha Wiesbach; Dienstag, 3. Oktober (15), bei FC Homburg; Samstag, 7. Oktober (15.30), gegen FK Pirmasens; Sonntag, 15. Oktober (15), bei FV Engers; Samstag, 21. Oktober (15.30), gegen SV Morlautern; Samstag, 28. Oktober (15.30), bei SC Idar-Oberstein; Mittwoch, 1. November (16), gegen 1. FC Kaiserslautern II; Sonntag, 5. November (14.30), bei RW Koblenz; Montag, 13. November (19.30), gegen FV Dudenhofen; Samstag, 18. November (15.30), gegen Salmrohr; Samstag, 25. November (15), in Diefflen; Sonntag, 2. Dezember (14.30), gegen Jägersburg; Sonntag, 9. Dezember (14.30), in Eppelborn.

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