Speyer Das Programm des Musikherbstes von PalatinaKlassik

Singt wieder in Speyer: Susanne Bernhard.
Singt wieder in Speyer: Susanne Bernhard.

Das Festival „Speyerer Musikherbst mit PalatinaKlassik“ beginnt in knapp vier Wochen. Vom 25. August bis 15. September werden im Historischen Museum der Pfalz, im Historischen Ratssaal und in St. Otto PalatinaKlassik-Ensembles unter Leitung von Leo Kraemer musizieren.

Seit 20 Jahren gibt es den überdachten Innenhof des Historischen Museums der Pfalz als Forum, als Veranstaltungsraum. Das natürlich für die Eigenveranstaltungen des Museums, vor allem für Vernissagen und Vorträge. Aber auch Externe können das Forum nutzen. So hat schon bald nach der Eröffnung 2004 der damalige Domorganist und Domkapellmeister Leo Kraemer den Raum für Konzerte der Internationalen Musiktage Dom zu Speyer genutzt. Und als künstlerischer Leiter von PalatinaKlassik ist er dem Forum des Museums als Konzertsaal treu geblieben. Unter anderem durch die traditionellen Aufführungen des Bachschen Weihnachtsoratoriums im Dezember.

In den vergangenen Jahren war das nun allerdings nicht möglich, denn das Glasdach des Forums musste saniert werden. Es regnete herein – und Wassereimer gehörten zuletzt zum festen Inventar bei den Veranstaltungen in diesem Bereich des Museums.

Wieder Konzerte im Forum des Museums

Doch nun stehen die Arbeiten im Forum vor dem Abschluss und dieses kann im September wieder eröffnet werden. PalatinaKlassik nutzt diesen Umstand und führt zum Abschluss seines Musikherbstes am 15. September im ertüchtigten Innenhof des Museums Joseph Haydns Oratorium „Die Schöpfung“ auf.

Im Forum des Museum: PalatinaKlassik mit Leo Kraemer.
Im Forum des Museum: PalatinaKlassik mit Leo Kraemer.

Doch das Festival beginnt schon am Sonntag, 25. August, um 16 Uhr, in der katholischen Pfarrkirche St. Otto in Speyer-West. Das ist übrigens ein Tag, der auch etwas mit dem Museum zu tun hat, in dem dann bis 1. September noch die Ausstellung zum bayerischen König Ludwig I. läuft. Der 25. August ist der Geburts- und Namenstag von König Ludwig. Nebenbei: Es ist auch der Geburtstag von Leonard Bernstein, der eigentlich Louis hieß.

Sopran, Trompete und Orgel

Der Speyerer Musikherbst wird mit einem festlichen Soloabend für Sopran, Trompete und Orgel eröffnet. Mit der aus München stammenden Sopranistin Susanne Bernhard wird eine weltweit agierende Künstlerin auftreten. Susanne Bernhard ist immer wieder insbesondere mit Verdis Requiem, mit Beethovens Missa solemnis und dessen neunter Sinfonie bei renommierten Orchestern und Festivals zu Gast. Sie arbeitete unter anderem viel mit dem legendären Dirigenten Enoch zu Guttenberg zusammen. Zur Aufführung gelangen Werke von Händel, Wagner und Dvorak. An der Trompete wird Klaus Wendt, an der Orgel Leo Kraemer zu hören sein. Klaus Wendt war viele Jahre Solotrompeter der Deutschen Staatsphilharmonie Rheinland-Pfalz, bei der er immer noch ab und an spielt (so Anfang Juli beim sagenhafen „Lobgesang“). Auch ist Wendt bei den Dombläsern regelmäßig in der Speyerer Kathedrale zu hören.

Unter dem Motto „Vom Spätbarock zur Frühklassik – Aufbruch und Widerspruch“ zündet dann das PalatinaKlassik-Barockensemble am Freitag, 30. August um 19 Uhr im Historischen Ratssaal der Stadt Speyer ein musikalisches Feuerwerk. Zur Aufführung gelangt unter anderem das dritte Brandenburgische Konzert von Johann Sebastian Bach. Gespannt darf man hier über die Ausgestaltung des „langsamen Satzes“ sein, von dem Bach nur zwei Akkorde notiert hat. Hier ist Improvisation gefragt, bekanntermaßen ein besonderes Metier von Leo Kraemer.

„Die Kunst der Fuge“

Am Sonntag, 1. September, folgt um 16 Uhr in der katholischen Pfarrkirche St. Otto die erneute Aufführung eines Meisterwerks der Polyphonie und des Kontrapunkts von Johann Sebastian Bach. Die „Kunst der Fuge“ ist ein Zyklus von vierzehn Fugen und vier Kanons und zeigt in Vollendung die kontrapunktische Kunst der Fugenkomposition. Für viele ist „Die Kunst der Fuge“ ein poetisches Meisterwerk. Kraemer spielte sie dort bereits vor ziemlich genau einem Jahr. Unser Rezensent Kurt Witterstätter schrieb dazu: „Die jetzige Aufführung gelang ihm (Leo Kraemer) in abwechslungsreichen Klangbildern, plastisch im Aufriss, kontrastreich, konturiert im Nebeneinander der Stimmen und dynamisch in breiter Fächerung.“

Den Abschluss des Festivals bildet wie eingangs gesagt am Sonntag, 15. September, 16 Uhr, im Historischen Museum die Aufführung des Oratoriums „Die Schöpfung“ von Joseph Haydn, von der der Komponist sagt: „Ich war auch nie so fromm, als während der Zeit, da ich an der Schöpfung arbeitete; täglich fiel ich auf meine Knie nieder und bat Gott, dass er mir Kraft zur glücklichen Ausführung dieses Werkes verleihen möchte.“

Info

Karten gibt es ab sofort über Reservix (https://www.reservix.de/veranstaltungskalender?q=PalatinaKlassik) oder können unter palatinaklassik@t-online.de für die Tages-/Abendkasse reserviert werden.

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