Schwetzingen Die Berliner Lautten Compagney live und auf CD

Das Cover
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Die Berliner Lautten Compagney kommt wieder zu dem Festival Winter in Schwetzingen und bringt am 29. Dezember das Programm „Winterreisen“.

Die Berliner Lautten Compagney und ihr Leiter Wolfgang Katschner sind Stammgäste im Schwetzinger Schloss, sie waren zusammen in diesem Jahr schon bei den SWR Festspielen und dem Festival Winter in Schwetzingen. Zu Letzterem kommen sie am 29. Dezember wieder mit dem Programm „Winterreisen“. In ihm wird die Sehnsucht nach Heimat mit dem Bild des Reisens im Winter verbunden. Es verbindet sich Musik des 17. Jahrhunderts, unter anderem von Michael Praetorius, Andreas Hammerschmidt, Philipp Heinrich Erlebach und Johann Hermann Schein mit Texten zeitgenössischer Autor, darunter Saša Stanišic. Es spricht Neda Rahmanian, es singen die Sopranistin Hanna Herfurtner und der Tenor Mirko Ludwig. Der musikalische Teil folgt dem Programm des neuen Albums „Winter Journeys“ (erschienen bei Deutsche Harmonia Mundi). Es bringt auch einige Weihnachtslieder, aber vor allem Gesänge, die den Winter zum Gegenstand haben, der in früheren Jahrhunderten eben eine ganze andere existenzielle Erfahrung war als in unserer Zeit. Eine der Solistinnen ist auch hier Hanna Herfurtner. Der Altus David Erler, der dabei mitwirkt, ist von seinen Auftritten in Speyer sehr gut bekannt.

Die von Wolfgang Katschner angeführte Lautten Compagney beweist auch in dieser neuen Aufnahme ihre große stilistische Kompetenz in der authentischen Wiedergabe Alter Musik von Schein, Schütz, Hammerschmidt oder Michael Praetorius und ergänzt sie durch ihre verblüffende Kunst, dank originellen Arrangements vielen Stücken aus früheren Jahrhunderten eine andere, frische und damit moderne Farbe zu verleihen. Die Winter- und Weihnachtslieder entfalten hier jedenfalls einen betörenden Reiz. Die Gesangssolisten und die Musikerinnen und Musiker um Wolfgang Katschner begeistern mit ihrem innigen, stimmungsvollen Vortrag in hohem Maße.

Winter und Vivaldi

Bei der CD „New Vivaldi“, die vor einem Jahr erschienen war, fehlte natürlich auch ein Winterstück nicht, das aus den berühmten „Vier Jahreszeiten“. Es ist hier freilich nicht im Original zu hören, sondern wie alle Stücke in Versionen, die das Werk des „Roten Priesters“ aus Venedig neu hören lassen – mit deutlichen Anklängen an Blues, Jazz oder Weltmusik.

So wirkt auch ein Saxofon mit und die Percussions-Abteilung ist wie meist bei der Lautten Compagney reich bestückt und munter in Szene gesetzt. Die Ensemblemitglieder Bo Wiget und Martin Ripper haben die effektvollen Arrangements kreiert, die viel Spaß machen und wohl auch ein Publikum an Vivaldi heranführen, das sonst nicht primär auf Barockmusik „steht“.

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