Speyer Die Mechtersheim-Viertelstunde

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Römerberg. Drei Ex-Arminen haben gestern Abend im Trikot von Oberligist TuS Mechtersheim einen hart erkämpften 2:1 (0:0)-Heimsieg gegen die Ludwigshafener gefeiert: Torwart Peter Klug, Endergebnis-Schütze Eric Veth und Marc Barisic.

In Österreich sprechen sie von der Rapid-Viertelstunde, also der Phase wenn der grün-weiße Hütteldorfer Traditionsklub aus Wien noch einmal alles reinwirft, um auszugleichen, zu gewinnen oder hinten mit Mann und Maus verteidigt, um den Dreier oder den Punkt zu retten. Ganz so doll war’s vielleicht nicht. Aus dem 0:1 (59.) machte der TuS ab der 75. Minute allerdings ein 2:1. „Es war ein Charaktersieg“, sagte Mechtersheims Trainer Manfred Schmitt dann auch: „Die Mannschaft ist über den Willen gekommen. Wir wollten unbedingt die 30 Punkte. Wie wir sie holen, haben wir uns aber anders vorgestellt.“ „Es ist schwierig, nach einem so nervenaufreibenden Spiel die Worte zu finden“, meinte Arminen-Coach Frank Hettrich dagegen. Nicht unverdient gingen die Gäste durch Ihsan Erdogan in Führung. „So etwas geht dann durch den Kopf“, kommentierte Hettrich. Er spielte darauf an, dass seine Jungs gegen den FK Pirmasens II beim 3:3 gar ein 3:0 hergaben: „Was wir wollten, haben wir nicht erreicht.“ Ein Sonderlob zollte er Fabio Schaudt. Maximilian Krämer (75.) und Torjäger Veth (87.), ausgerechnet Veth, drehten den Spieß noch vollends um. Übungsleiter Hettrich: „Man hat gesehen, warum Mechtersheim oben steht und wir unten. Bei den Gegentoren hat uns die Cleverness gefehlt.“ Dabei erwischte Veth noch nicht mal seinen besten Abend. Nach wenigen Minuten fand seine Ablage im Strafraum keinen Abnehmer. Das war es dann aber schon für längere Zeit, auch, weil sich der Angreifer für manch defensiven Weg nicht zu schade war. „Die erste Halbzeit war eine Katastrophe“, teilte Veth mit. Schmitt sah es etwas entspannter: „Ab der 15. Minute war Arminia besser.“ „In der zweiten Halbzeit sind wir super zurückgekommen. Der Sieg war am Ende verdient“, sagte Veth. Das Duell mit den Ex-Kollegen sei für ihn nichts Besonderes: „Der Sieg war wichtig . Im Vorfeld haben wir immer von den 30 Punkte geredet. “ Einen vergleichsweise ruhigen Abend verbrachte Peter Klug, der seit dieser Saison das TuS-Tor hütet: Mal einen Roller aufnehmen, dann wieder ein weiter Schlag oder Abschlag nach vorne, mal ein kurz ausgeführter Abstoß bestimmten seinen Einsatz. Als plötzlich Erdogan völlig frei vor ihm zum Schuss kam, blieb keine Abwehrmöglichkeit. Marc Barisic, als Letzter der einstigen Rheingönheimer an die Kirschenallee gestoßen, könnte Übereifer unterstellt werden. Auf jeden Fall schonte er die Gästespieler nicht, langte zweimal kurz hintereinander und vor der Pause nochmals ordentlich hin. Schon nach dem zweiten Vergehen an der Gelb-Roten Karte durch den guten Schiedsrichter Patrick Kessel (Norheim) vorbeigeschrammt, zog Schmitt die Notbremse und nahm den Mann mit den roten Schuhen vom grünen Rasen. Sport |mer/nihe

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