Speyer Eklige Funde
Tonnenweise Müll – darunter auch besonders ekligen – haben Helfer am Samstag bei den Dreck-weg-Tagen in Hanhofen, Dudenhofen und Schwegenheim zusammengetragen.
Tatort Tankhof: Die ekligen Hinterlassenschaften von Lkw-Fahrern am Tankhof-Gelände haben bei der Aktion „Saubere Landschaft“ am Samstag in Schwegenheim für großen Unmut bei Ortsbürgermeister Peter Goldschmidt (SPD) und den Helfern gesorgt: Wie im Vorjahr mussten die Freiwilligen neben viel Müll wieder Kot in Tüten und Urin in Flaschen entsorgen. Goldschmidt sprach von einer „großen Schweinerei“. Er bezifferte die dort gefundene Abfallmenge auf „über eine Tonne“ – und betonte, dass das Müllsammeln dort vorzeitig abgebrochen werden musste, „weil der Anhänger voll war“. Goldschmidt will nun Gespräche mit dem Betreiber und dem Ordnungsamt führen. Eine weitere Parallele zum Vorjahr: Die Helfer mussten wieder zwei illegal errichtete Unterstände entfernen. In einem fanden sie eine Frauenpuppe. Goldschmidt will das der Polizei melden: „Das kommt mir ein bisschen pervers vor“, sagte er. Hinter dem Schützenhaus fanden die Helfer seinen Angaben zufolge drei Säcke mit Windeln. „In Richtung Harthausen“ stießen sie auf Mauerwerk. Der Arbeitseinsatz in Zahlen: In drei Stunden sammelten die laut Goldschmidt „50 bis 60 Helfer“ drei Tonnen Müll. Jungmitglieder des Reitvereins und der Feuerwehr seien besonders stark vertreten gewesen, lobte er. Auch 22 Hanhofener sind am Samstag um 9 Uhr in drei Gruppen ausgezogen, um ihren Ort von Unrat zu befreien. Der jüngste am Dreckweg-Tag Beteiligte war sechs Monate, der Älteste 67 Jahre alt. Unmengen an Flaschen und Scherben hätten die Helfer in der Umgebung des örtlichen Supermarkts gefunden, berichtete Ortsbürgermeisterin Friederike Ebli (SPD) auf RHEINPFALZ-Nachfrage. Insgesamt seien fünf Kubikmeter Unrat eingesammelt worden, darunter Kleider, Schuhe, gebrauchte Windeln oder Kondome, ein Kühlschrank und der Inhalt einer Campingtoilette am Straßenrand. „Was hat uns die Natur nur getan, dass wir so mit ihr umgehen?“, habe eine sechsjährige Müllsammlerin am Mittag beim traditionellen Helfertreffen am Bauhof mit Eintopf, Kaffee und Kuchen gefragt. Allein auf ihrem Schulweg seien zwei Säcke Abfall zusammengekommen. Besonders habe es sie gefreut, dass sich auch Jugendliche für ein sauberes Dorf engagiert hätten, betonte Ebli. Bereits am Freitag hatten Kindergartenkinder und Grundschüler die Hanhofener Dreck-weg-Tage eröffnet. „Die Dudenhofener Gemarkung ist wieder sauber“, meldete Ortsbürgermeister Peter Eberhard (CDU) am Samstagnachmittag. Gleich zwei in freier Natur entsorgte Kühlschränke hätten 40 Dudenhofener Umweltaktivisten am Samstag entdeckt. 20 Helfer hätten sich wegen Krankheit entschuldigt, erklärte Eberhard die im Vergleich mit dem Vorjahr geringere Beteiligung am Dreck-weg-Tag. Grundschule und Kindergarten hätten bereits Müll gesammelt. Mit allein 16 Teilnehmern habe sich am Samstag ab 9 Uhr der Hundesportverein am Kampf gegen Unrat beteiligt. Zehn Kubikmeter Abfall hätten Vereinsmitglieder und Familien eingesammelt, berichtete der Bürgermeister nach dem traditionellen Helfer-Eintopfessen. Die Helfer hätten nicht mehr wilden Müll als im Vorjahr gefunden, darunter ein halbes Motorrad, Holzlatten, Bauschutt und Plastik aller Art. Zahlreiche Hundebesitzer entsorgten Tüten mit den Hinterlassenschaften ihrer Tiere in der freien Natur, wies Eberhard auf ein neues Phänomen hin. „Zur Nachahmung ist das nicht zu empfehlen“, betonte er.