Speyer Furioses Ende der Rekordsaison an der Kirschenallee

Sitzt: Eric Veth verwandelt einen Foulelfmeter zum 3:3.
Sitzt: Eric Veth verwandelt einen Foulelfmeter zum 3:3.

«Römerberg.» Da war noch einmal alles drin: Sieben Tore, eine Gelb-Rote Karte und viele Torchancen haben beim 4:3-Erfolg des TuS Mechtersheim über den SV Gonsenheim an eine Rekordsaison der Gastgeber erinnert (RHEINPFALZ am SONNTAG berichtete).

Die Mannschaft von Trainer Manfred Schmitt hat am Samstag noch einmal vehement demonstriert, mit welcher Moral und Einstellung sie fast über die gesamte Saison als Aufsteiger aufgetreten war. Nach dem 1:0 von Florian Simon (8.) lag sie jeweils 1:2 und 2:3 zurück. Aber Georg Ester (16.) und Eric Veth (43., Foulelfmeter) egalisierten jeweils, bevor Lukas Metz direkt nach der Pause auf 4:3 stellte (46.). „Diese zwei Tore knapp vor und direkt nach der Pause haben uns das Genick gebrochen“, sagte Gonsenheims Trainer Babak Keyhanfar nach dem Spiel und gab einen Einblick in die Gespräche in der Halbzeit: „Ich habe meiner Mannschaft nach dem 3:3 gesagt, dass das Team gewinnt, welches das nächste Tor erzielt.“ Der Gesichtsausdruck des SV-Übungsleiters zeigte deutlich, dass es ihm nicht unrecht gewesen wäre, in diesem Fall nicht Recht zu behalten. Überhaupt ähnelten sich die Mannschaften in einigen Bereichen: Von defensiver Disziplin war bei beiden in Hälfte eins so gut wie nichts zu sehen. Sie spielten mit viel Schwung nach vorn. Die Rückwärtsbewegung dagegen fiel eher gemächlich aus, was beiden Trainern teils die Zornesröte ins Gesicht trieb. Die Befehle „Umschalten“ oder „hinter den Ball“ schallten so einige Male laut über den Platz. „Das haben wir in Hälfte eins wirklich nicht gut gemacht“, stimmte Schmitt seinem Kontrahenten dann auch zu. Allerdings durfte er sich eines Kompliments zuvor gewiss sein. „Wenn du dahinten einen Ullemeyer stehen hast, der schnell, zweikampfstark und kopfballstark ist, dann hast du es gut“, hob Keyhanfar zuvor zum hohen Lied auf Mechtersheims Kapitän und Abwehrchef an. Denn dieser nahm sich die konkrete Kritik seines Trainers in der Kabinenansprache offensichtlich zu Herzen. Sein Auftritt in den zweiten 45 Minuten war überragend. Da änderte auch der dreifache Gonsenheimer Torschütze Maziar Namavizadeh (11., Foulelfmeter, 13. und 28.) nichts mehr daran. Letztlich einziger Makel aus Mechtersheimer Sicht war das nicht gegebene Tor von Ester (33.). Trainer, Bank und Zuschauer sahen den Kopfball hinter der Linie, nur das Schiedsrichtergespann nicht. Am Ende kann wohl nur eine Torlinienkamera wirklich Aufschluss darüber geben. Die ist in der Oberliga noch nicht Pflicht. Zum Glück war der Treffer am Ende aber nicht entscheidend. Mechtersheim verabschiedet sich mit einer tollen Bilanz vom eigenen Publikum. In Jägersburg ist jetzt noch das i-Tüpfelchen möglich.

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