Speyer Gänse an den Seen: Unliebsame Strandgenossen
Vogelkot am Badeufer plagt viele Speyerer und Besucher der Seen vor allem im nördlichen Bereich der Stadt. Das bringt die CDU-Fraktion im Ausschuss für Stadtklima, Umwelt und Nachhaltigkeit vor. Immer mehr Bürger hätten sich gemeldet und ihre Probleme und Bedenken geäußert. Gewollt ist ein „Gänsemanagement“, wie aus anderen Städten bekannt. Die Debatte läuft nun: Ist das nötig, ist das möglich?
Für das Thema ist die städtische Umweltbehörde von Ordnungsdezernentin Irmgard Münch-Weinmann (Grüne) zuständig. Sie betonte, dass aktuell zumindest aus hygienischer Sicht keine Gefahrenlage durch die Wasservögel bestehe. Die Badeseen würden hinsichtlich ihrer Wasserqualität ständig überwacht, und aus den Ergebnissen seien keine Hinweise auf ein Risiko ersichtlich. Die Gewässerwarnung im Sommer wegen zu vieler Bakterien im Binsfeldsee habe mit den Gänsen nichts zu tun gehabt.
Problem am Steinhäuserwühlsee
Bekannt sei die Vogelplage am von der CDU genannten Steinhäuserwühlsee sowie am Binsfeldsee. Die Gänse schätzten gerade die Badeseen wegen ihrer Liegewiesen. Durch ihr aggressives, territoriales Verhalten seien sie nicht nur eine mögliche Gefahr für Badegäste, sondern auch für heimische Wasservögel sowie für die Landwirtschaft. Die teils über einen Meter großen Kanadagänse sind die weltweit am häufigsten vorkommende Art.
Allerdings könne man die Vögel nicht ohne Weiteres bejagen. Zwar sei es laut Kreisjagdmeister generell erlaubt, die Spezies zu schießen, allerdings sei das in Gebieten mit Publikumsverkehr aus Sicherheitsgründen nicht umsetzbar. Das Problem soll trotzdem angegangen werden. Man wolle sich ein Beispiel an Ludwigshafen nehmen, das einen „runden Tisch“ zur Gänsethematik eingerichtet hat, so Münch-Weinmann: Alle Betroffenen – in Speyer wären das vor allem Stadt, Landwirte und private Seenpächter – sollten an Lösungen arbeiten. Bei Nil- und Kanadagänsen wäre zum Beispiel eine Gelegeentnahme, also das absichtliche Zerstören von Eiern, möglich.