Speyer „Grauenvoller Eindruck“

Vorsicht gefragt: Wer sich auf dieser Bank am Bahnhof niederlassen will, begibt sich in Gefahr.
Vorsicht gefragt: Wer sich auf dieser Bank am Bahnhof niederlassen will, begibt sich in Gefahr.

Der Speyerer Hauptbahnhof ist einer der am meisten besuchten Orte der Stadt. Entsprechend auffällig sind dort Unzulänglichkeiten. Momentan gibt es Beschwerden über Müll und eine defekte Sitzbank.

Als „Tor zur Stadt“ tituliert Thomas Brech, „ein Bürger, der seine Stadt liebt“, den Bahnhof. Daher ärgert ihn fehlende Sauberkeit in diesem Bereich besonders: „Sollten unsere Gäste mal nach links Richtung Busbahnhof gehen müssen, bekommen sie einen grauenvollen Eindruck unserer Stadt. Am Ende des Bahnhofsgebäudes türmt sich nämlich seit Wochen ein Müllberg auf dem Gehweg“, sagt Brech. Mülltüten, Kartons, Ordner, in der Hitze alles nicht angenehm riechend, waren dort auch am Dienstag zwischen den Zugängen zu den Gleisen und zur Schneckennudel-Brücke noch zu sehen. „Was ist das für ein Zustand“, fragt Brech rhetorisch. Aus Sicht der Stadtwerke, zu denen die Entsorgungsbetriebe gehören, ist es kein Zustand – sie hätten aber keinen Einfluss, betont Sprecherin Angela Sachweh auf Anfrage. Der Müll liege auf Gelände der Deutschen Bahn, womit diese zuständig sei. Für den grauen Großcontainer, dessen Platzierung und dessen teils verdrecktes Umfeld seit Jahren ein Ärgernis sind, sei die Stadt ebenfalls nicht zuständig. Weder Werke noch Ordnungsbehörde hätten Zugriff. Immer wieder habe es deshalb Kommunikation mit Anwohnern und Bahn gegeben, nicht immer zufriedenstellende Lösungen, so Sachweh. Zuletzt habe eine Bürgerin im April die Antwort erhalten, dass die Bahn sich um eine schnelle Beseitigung des Missstands bemühe; eine Verlagerung des Containers sei aber aus Platzgründen nicht möglich. Auf eine RHEINPFALZ-Anfrage vom Dienstag zum Thema hat die Bahn bis Mittwochabend nicht geantwortet. Anders gelagert ist der Fall bei der beschädigten Bank auf der anderen Seite des Bahnhofsgebäudes. Auf ihr und der daneben stehenden (noch intakten) weiteren Sitzgelegenheit lassen sich gerne Nutzer nieder, die auf die Stadtbusse warten. Bei einer Bank fehlen die Stäbe, auf denen man sitzen soll. „Sie ist schon lange kaputt, das gibt kein gutes Bild für die Stadt ab“, sagt RHEINPFALZ-Leserin Maria Andreas. Hier ist die Stadtverwaltung in der Pflicht, da die Bänke als Möblierung zu dem angrenzenden Fahrrad-Parkhaus gehören. „Unserem technischen Gebäudemanagement ist bekannt, dass die eine Sitzfläche kaputt ist“, sagt Verwaltungssprecherin Barbara Fresenius auf Anfrage. Es gebe jedoch einen Grund dafür, dass die Reparatur bisher ausgeblieben ist: „Da direkt an dem Gebäude für Fahrräder eine Ladestation für Elektrofahrräder inklusive Schließfächer errichtet werden soll, wird im Sinne der Wirtschaftlichkeit auf den Austausch der Bank verzichtet.“ Die Stadtwerke hätten die Ladesäulen bereits vor einigen Monaten bestellt, man hoffe auf eine baldige Lieferung. Dann werde dieser Bereich baulich umgestaltet.

Unschöner Anblick: Müll am Bahnhof-Zugang.
Unschöner Anblick: Müll am Bahnhof-Zugang.
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