Speyer Heimat im Herzen

Vor vier Jahren in seinem Atelier: Hermann Kögel.
Vor vier Jahren in seinem Atelier: Hermann Kögel.

Hermann Kögel war Pfälzer und Maler aus Leidenschaft. Seinen Skizzenblock hat er überall bei sich geführt, seine Heimat stets im Herzen getragen. Wie erst jetzt bekannt wurde, ist der Römerberger Künstler am 15. Juli im Alter von 78 Jahren gestorben.

„Wachsmäler“ hat Kögel seine vielschichtigen Bilder in Öl, Acryl und Aquarell genannt. Begonnen hat der gelernte Konditormeister seine künstlerische Laufbahn 1980 mit Malkursen unter anderem bei Klaus Fresenius, Künstler und Vorsitzender des Speyerer Kunstvereins. Gestern beschrieb Fresenius Kögel auf RHEINPFALZ-Nachfrage als engagierten Künstler, der jede seiner Arbeiten sehr ernst genommen habe. Kögel hat gerne in Gesellschaft seiner Bilder gelebt, sie aber auch immer wieder gezeigt und weiter gegeben. Bis zuletzt hat er mit Wachs, Pigmenten, Basalt und Farbe experimentiert. Natur und Landschaft waren dem Künstler für Seele, Material und Botschaft gleichermaßen wichtig. Drei Jahrzehnte habe er gebraucht, bis er seine künstlerischen Ziele erreicht habe, sagte Kögel an seinem 70. Geburtstag. Damals hat er den langen Weg beschrieben, den er dafür mit Skizzenblock, Pinsel und Farbe gegangen ist. Manchmal ist er aber auch nur in den heimischen Garten getreten oder hat das Atelier gar nicht erst nicht verlassen. „Meine Bilder entstehen im Kopf“, hat Kögel stets betont. Seit 2001 hat sich der Maler jedes Jahr an den „Offenen Ateliers“ des Berufsverbands Bildender Künstlerinnen und Künstler Rheinland-Pfalz beteiligt – zuletzt im vergangenen September unter dem Motto „Unbunt mit Akzenten“. 2010 hat Kögel gemeinsam mit Atelier-Besuchern mit Mosaiken an der Aktion „Die Pfalz malt für den Dom“ mitgewirkt. Zum 40-jährigen Bestehen der Verbandsgemeinde Römerberg hat der Berghausener ein Triptychon mit markanten Orten und Gebäuden in Mechtersheim, Heiligenstein und Berghausen geschaffen. Seinen Hang zu ungewöhnlichen Formaten und Skulpturen belegte Kögel beispielsweise mit großflächigen Stillleben, seinem „Nordkap-Triptychon“, Vulkanlandschaften oder originellen Holzskulpturen. Zahlreiche Ausstellungen auch in Speyer haben die Heimatverbundenheit des Künstlers eindrucksvoll gezeigt. Weder am Abbild noch am Bekannten haften zu bleiben, war Kögels künstlerischer Anspruch. „Für diese Vielfalt reicht ein Leben nicht aus“, hat er vor acht Jahren im RHEINPFALZ-Gespräch über die unendlichen technischen Möglichkeiten bildender Kunst philosophiert. An vielen hat er sich erfolgreich versucht, seine Arbeiten bleiben Ausdruck davon. Am Dienstag, 25. Juli, 14.30 Uhr, wird Hermann Kögel auf dem Friedhof in Berghausen zu Grabe getragen.

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