Speyer Julia Schwarzbach im Duell mit Nina Schroth
SPEYER. Der AV 03 Speyer schickt sich an, seine im deutschen Gewichtheben und im gesamten Speyerer Sportgeschehen beispiellose Erfolgsgeschichte fortzuschreiben: Bis zu vier AV-Athleten könnten zu den Olympischen Spielen fahren.
Mit einigem Glück kann der am 24. September mit der Aussicht auf den vierten Titel nach 2011, 2015 und 2016 in die Erstbundesliga-Saison 2016/17 startende dreimalige deutsche Mannschaftsmeister zumindest drei der vier dem Bundesverband Deutscher Gewichtheber (BVDG) zugestandenen Männer für das Olympiaturnier in Rio de Janeiro aufbieten, dazu mit Julia Schwarzbach die einzige dem BVDG „erlaubte“ Frau. Das wäre nach Peking 2008 mit Artyom Shaloyan und Jürgen Spieß sowie London 2012 mit Julia Schwarzbach (damals Rohde), Spieß und Almir Velagic ein neuer Speyerer Olympiatriumph. Und zwar ein gewaltiger. Die endgültige Rio-Entscheidung, auch über die Anzahl der für Speyer startenden Athleten, wird am 2. Juni beim Testwettkampf im Olympia-Stützpunkt Heidelberg fallen. Drei der vier für den Athletenverein hebenden Nationalsportler stehen bereits fest. Wie berichtet, haben Almir Velagic und Alexej Prochorow/jeweils +105 kg sowie Jürgen Spieß/-105 kg die Olympianorm von 408 kg mit 421 kg und 412 kg sowie von 384 kg mit 388 kg übererfüllt. Prochorow hat nach seinem Fußbruch zwar längst wieder das Training aufgenommen, wird aber in Heidelberg beweisen müssen, dass er die Vorgabe wieder schaffen kann. Eine freilich kleine Olympiamöglichkeit hat Tom Schwarzbach/-85 kg, bei der EM 2016 mit 339 kg 18 kg unter der Vorgabe für Rio geblieben. Um den vierten Männer-Platz kämpfen auch Nico Müller (Obrigheim, -77 kg), der mit 341 Zweikampf-Kilo die Olympianorm von 336 kg übererfüllt hat, und Max Lang (Chemnitz, ebenfalls -77 kg). Der konnte sich seit der WM 2015 bei der Europameisterschaft 2016 allerdings nicht steigern, erreichte aber mit 336 kg exakt die Vorgabe. Die Vierte aus der Speyerer Meistermannschaft könnte Julia Schwarzbach/-53 kg (Olympianorm 190 kg) sein, für die es bei der Europameisterschaft in Norwegen nicht gut lief. Doch weil die deutschen Frauen den fünften Rang in der Nationenwertung erreicht und sich somit einen olympischen Startplatz gesichert haben, hat auch „Jule“ noch eine Chance. Aktuell ist Nina Schroth (AC Mutterstadt/Gewichtsklasse -75 kg; Norm 224 kg) mit 222 kg von allen deutschen Gewichtheberinnen am nächsten an der Olympianorm. Aber wenn Julia Schwarzbach oder eine andere Athletin ihre jeweilige Olympiavorgabe deutlicher übertrifft als Schroth die ihre, hat Schroth das Nachsehen. (wk)