Speyer Kohlendioxid und Kosten sparen

Zum vierten Mal wurde gestern in Speyer eine Photovoltaik-Anlage in Betrieb genommen, die den Energiebedarf von Mietern der städtischen Gewo Wohnen GmbH mittels Eigenstromerzeugung decken soll. Das Wohnungsunternehmen stellte den Stadtwerken (SWS) als ausführende und betreibende Firma dafür in Speyer-West die Dachfläche der Häuser Hermann-Löns-Weg 2 bis 4 zur Verfügung. 18 Tonnen Kohlenstoffdioxid-Ausstoß sollen so künftig pro Jahr eingespart werden.

Das Forschungsprojekt der SWS in Kooperation mit der japanischen Gesellschaft Nedo im nahen Rainer-Maria-Rilke-Weg (wir berichteten) war Vorreiter für die jetzige Installation gewesen. Gezeigt hatte sich damals laut SWS, dass nicht nur Eigentümer, sondern auch Mieter in Speyer von Sonnenstrom profitieren können. Im konkreten Fall wurden die Dachflächen nach Osten und Westen auf 260 Quadratmetern mit Modulen ausgestattet, die die 16 Wohneinheiten des Gebäudekomplexes versorgen. Dabei wird Überschuss produziert, der ins allgemeine Stromnetz eingespeist wird. „Dass wir dieses Plus erwirtschaften, freut uns“, sagte Gewo-Geschäftsführer Oliver Hanneder. Die Wohnungsbaugesellschaft lege Wert auf nachhaltigen Umgang mit Ressourcen, was sich unter anderem im Hermann-Löns-Weg zeige: Das Haus wird energetisch modernisiert. SWS-Chef Wolfgang Bühring stellte fest: „Der Mieterstrom ist eine praktikable Antwort auf die Frage nach Energieeinsparung.“ Der Beitrag zum Umweltschutz, der fortan am Standort geleistet werde, sei enorm. 58.000 Euro haben sich die SWS das neue Angebot kosten lassen. Den finanziellen Aufwand und die durch die Eigenstromerzeugung beim Stromverkauf anfallenden Mindereinnahmen nehme das städtische Unternehmen bewusst in Kauf. „Wir wollen zum Energiesystemdienstleister werden“, gab Bühring für die Zukunft vor. Das neue Mieterstromprojekt helfe mit, dass die Stadt ihre Klimaschutzziele erfüllen könne, sagte Oberbürgermeister Hansjörg Eger (CDU). Für die Mieter bedeute die Umstellung neben effizienter Energieversorgung auch Einsparungen. In Summe rund 40 Prozent des kompletten Strompreises entfielen für sie dank der Eigenstromversorgung. Die Mieter der Gewo-Häuser verbrauchten pro Jahr rund 28.000 Kilowattstunden.

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