Speyer „Manchmal komme ich kaum hinterher“

Nur ein paar Schritte: Jochen Göltz beim Jugendtraining auf dem Weiherhof. Sein Büro befindet sich nebenan im Vereinsheim.
Nur ein paar Schritte: Jochen Göltz beim Jugendtraining auf dem Weiherhof. Sein Büro befindet sich nebenan im Vereinsheim.

Jochen Göltz (36) vom HC Blau-Weiß Speyer ist seit wenigen Wochen offiziell (zuvor kommissarisch) Geschäftsführer des Hockeyverbands Rheinland-Pfalz/Saar, unter anderem für Spielerpässe und Ergebnisdienst zuständig. Martin Erbacher hat ihn zu seinem Job befragt.

Wie sieht die Geschäftsstelle des Hockeyverbands Rheinland-Pfalz/Saar räumlich und technisch aus?

Ich habe auf dem Gelände des HC Speyer ein kleines Büro eingerichtet bekommen. Dort und von zu Hause aus komme ich der Arbeit nach, wobei die Postadresse der Geschäftsstelle meine Adresse von zu Hause ist. Da ich im Winter nur selten auf dem Weiherhof bin, ist es so einfach praktischer. Für alles brauche ich aber einen Computer mit Internetzugang. Sonst bin ich aufgeschmissen. Üben Sie ein Ehrenamt aus, oder gibt es eine Stellenbeschreibung mit Gehalt? Meine Aufgaben sind der Ergebnisdienst an Wochenenden, heißt, alle Ligen bis zur Oberliga Damen und Herren müssen die Ergebnisse bei mir melden. Ich veröffentliche sie dann auf der Homepage. Zudem mache ich noch die Passstelle, alle Anträge für Pässe in Rheinland Pfalz und dem Saarland kommen zu mir, und ich stelle meistens die Pässe dann aus. Außerdem bin ich noch Protokollführer bei den Vorstandssitzungen und Ansprechpartner für die Vereine, wenn es Fragen oder Probleme gibt. Die Stelle ist kein Ehrenamt. Ich bekomme eine Vergütung dafür. Wie wurden Sie Geschäftsführer? Letztes Jahr wurde die Stelle geschaffen, um dort einige Aufgaben zusammenzufassen. Als im Präsidium die Besetzung besprochen wurde, hat Hockeyer Matthias Bechmann meinen Namen genannt, woraufhin ich gefragt wurde, und nach kurzer Bedenkzeit habe ich ja gesagt. Wie sieht ein normaler Geschäftsführer-Tag aus? Es gibt leider keinen normalen Tag. An manchen Tagen habe ich fast nichts zu tun. An anderen Tagen komme ich kaum hinterher. Der Ergebnisdienst ist logischerweise nur an den Wochenenden. Wenn die Runde um ist, ist da nichts mehr zu tun. Dann gibt es drei Wechselphasen im Jahr. Da ist die Passstelle sehr viel Arbeit. Dafür gibt es Zeiten da kommen ganz wenige Anfragen. Wäre es nicht besser, wenn der Geschäftsführer aus einem großen Landesverein, Frankenthal oder Bad Dürkheim, kommt? Nein, das kann man so nicht sagen. Es ist eigentlich nicht wichtig, von welchem Verein die Aufgaben ausgeführt werden, solange sie zuverlässig erledigt werden. Aber es war natürlich kein Schaden, dass ich schon lange im Hockey aktiv bin und somit viele Leute, mit denen ich jetzt mehr zu tun habe, schon kannte. Bringt die Tätigkeit Vorteile für Ihren Verein HC Speyer? Für einen Verein ist es von Vorteil, wenn man einen Vertreter im Präsidium hat, schon allein, um zu zeigen, dass man aktiv im Verband mitarbeiten will. Aber direkte Vorteile hat der Verein dadurch nicht. Ist es von Vorteil, dass Sie die neue Schulsportbeauftragte Eva Specht schon viele Jahre lang kennen? Ich habe mich sehr gefreut, dass Eva Specht für die Nachfolge von Matthias Bechmann vorgeschlagen wurde und auch einstimmig gewählt wurde. Wir kennen uns schon lange, und wir schätzen uns. Das war aber mit ihrem Vorgänger nicht anders. Die Arbeit wird also bei den Sitzungen hoffentlich genauso produktiv weitergehen, wie es bisher war. Sie waren schon immer ehrenamtlich sehr engagiert. Wie ist es um das Ehrenamt im Verband bestellt? Leider gibt es immer größere Probleme, Posten zu besetzen. Wir waren im Vorstand froh darüber, beide ausscheidenden Posten wieder besetzen zu können. Das kann bei der nächsten Wahl schon wieder ganz anders sein, weil immer weniger Personen bereit sind, etwas ehrenamtlich zu tun, oder sie machen schon viel zu viel und haben deshalb keine Zeit. Wer wird 2020 in Tokio Hockey-Olympiasieger bei Herren und Damen? Deutschland hat wie immer gute Chancen, bei der Olympiade vorne mitzuspielen. Bei den Herren werden die Niederländer und die Belgier ein Wörtchen mitreden, bei den Damen Niederlande und Argentinien. Wenn ich mich auf einen Olympiasieger festlegen muss, sage ich, dass Deutschland bei den Herren und Damen Gold holt.

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