Speyer Mehr als Kampf und Dramatik
«Römerberg.» Ein wenig Glück, zwei Freunde und zwei Premieren – der 3:2 (2:1)-Heimsieg des TuS Mechtersheim gegen den FC Hertha Wiesbach hatte am Samstagnachmittag in der Oberliga Rheinland-Pfalz/Saar mehr zu bieten, als Fußball, Kampf und Dramatik (RHEINPFALZ am SONNTAG berichtete).
Schon nach der Pause waren die beiden Trainer, Mechtersheims Ralf Schmitt und Wiesbachs Michael Petry, gemeinsam wieder aufs Feld gekommen. Auch nach dem Schlusspfiff der nervenaufreibenden Partie waren sich beide bei der Analyse der vergangenen 94 Minuten einig. „Ein Unentschieden wäre am Ende nicht unverdient gewesen“, stellten sie in der anschließenden Pressekonferenz fest. Und dass das Glück in solch einem Fall meist auf der Seite der Mannschaft sei, die in der Tabelle oben stehe. Aber am Samstag war auch einmal mehr Mentalität der entscheidende Faktor. Mechtersheim hatte nicht nur in Person von Mittelfeldmotor Kevin Schwehm das unglückliche 0:1 nach Solo von Djibril Ameo Diallo (9.) egalisiert (16.). Beide Übungsleiter waren sich ebenfalls einig, dass Max Lieberknechts Oberliga-Premierentor (44.) zu einem für die Gastgeber sehr günstigen Moment kurz vor der Pause gefallen war. Und so brauchten die Gäste einmal mehr die Hilfe der Schmitt-Elf, um nach einem weiten Einwurf zum 2:2 durch Diallo (69.) zu kommen. Aber einmal mehr zeigte Mechtersheim Charakter. „Die Mannschaft hat sich mit dem Unentschieden nicht begnügt“, sagte Schmitt später über die Einstellung. Und so belohnte sich das Team nicht nur mit dem 3:2 durch den eingewechselten Stefan Herzner (84.), sondern der Youngster sich selbst auch mit seinem ersten Oberligator. Einmal mehr Wirbelwind in Mechtersheims Offensive war Kazuaki Nishinaka, der Wiesbachs Abwehr wiederholt schlecht aussehen ließ und mit einer überraschenden Körpertäuschung das 1:1 Schwehms vorbereitet hatte. „Man sieht, dass die Mannschaft schon länger zusammenspielt“, meinte Schmitt. Aber gestern präsentierte sich seine Auswahl auch trotz Rückstands und Verletzungssorgen als Einheit. Nach den ersten zehn Minuten, in denen Mechtersheim laut Schmitt „zu leise, zu leblos und zu spät“ gewesen war, spürten die Beobachter ein Aufbäumen. Immerhin fehlten mit Eric Veth, Lukas Metz und Sven Fischer neben den noch länger verletzten Lukas Hartlieb, Dennis Sommer und Jannick Immel wichtige Stützen. Die vorgestern eingesetzten Youngster – später kam auch Lorenz Maaßen – haben gezeigt, dass sie eine Alternative sein können. Auch wenn noch nicht alles rund lief, ist das zumindest ein Hoffnungsschimmer für die bevorstehenden Aufgaben.