Speyer Motorsport: AMC Speyer geht das Benzin aus

«SPEYER.» Fast 70 Jahre nach seiner Neugründung wird der Automobil- und Motorrad-Club Speyer aufgelöst werden. Geschehen soll das voraussichtlich im Spätsommer 2018. Das wurde in einer von Vorsitzendem Gerfried Böbel einberufenen außerordentlichen Generalversammlung in der Gaststätte Waldeslust beschlossen.

Der einst über 280 Mitglieder große Ortsverein des ADAC-Gaues Pfalz hat nur noch 16 Angehörige, 13 mehr oder minder Aktive und drei Ehrenmitglieder. Desinteresse, Krankheits- und Todesfälle nennt der seit 1982 amtierende Böbel als Grund für den seit Jahren anhaltenden Mitgliederschwund des AMC. Um die Vereinsauflösung beim Amtsgericht Speyer zu beantragen, muss der Club seine Satzung ändern, „damit das nicht eben kleine Vereinsvermögen gemeinnützigen Zwecken zugeführt werden kann“, wie der Vorsitzende formulierte. Der Automobil- und Motorrad-Club Speyer war am 19. August 1949 in der ehemaligen Gastwirtschaft Zum Rössel in der Gilgenstraße wiedergegründet worden. Seit 1927 bis in die Kriegsjahre bestand ein Vorgängerverein, wie dem in einem Speicher in Frankenthal entdeckten ADAC-Mitteilungsblatt des Gau XIV Rheinpfalz zu entnehmen war. In Speyer selbst gibt es keine derartigen Vereinshinterlassenschaften. Den Vorsitz des neu gegründeten Vereins übernahm Rudi Neumeyer, der Leiter des Speyerer Gesundheitsamtes. Ihm folgten Hermann Langlotz, Fritz Lindacher, Ignaz Schätzel, Josef Wittmer, Hans Weiß, Karl-Heinz Kleinmann, Karl Julius Serr, Heinz Ball, wieder Hans Weiß und ab 1982 bis heute Gerfried Böbel. Der ehemalige Rallyefahrer gab Gas und belebte die Sportszene. Veranstaltet wurden 13 Auto-Rallyes, 20 Auto-Slaloms, zehn Autocross-Rennen, bis 2006 im nordbadischen Walldorf mehrere Kart-Rennen und 13 weit über Speyer hinaus beliebte Sylvesterbälle in der Stadthalle.

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