Speyer Muraho Rwanda! Hallo Ruanda!

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Es wird zweifellos ein sehr spannendes Jahr für David Thiery aus Berghausen. Der 19-Jährige, der im Frühjahr sein Abitur am Nikolaus von Weis Gymnasium in Speyer gemacht hat, fliegt im August für ein Jahr nach Ruanda, wo er über die Organisation weltwärts in einer Tageseinrichtung für geistig behinderte Kinder und Jugendliche, dem Centre Urugwiro in Nkanka, seinen Freiwilligendienst absolvieren wird. Finanziert und organisiert wird der Aufenthalt auch vom Bund der Deutschen Katholischen Jugend (BDKJ) in Speyer.

Am Dienstag wurden Thiery und fünf weitere Jugendliche von Diözesanpräses Carsten Leinhäuser in einem Gottesdienst verabschiedet. „Das war sehr schön und auch schon sehr emotional“, sagt Thiery. Spannend werde es in Ruanda sicher, zumal er im Detail gar nicht wisse, was ihn dort erwarte. Aus Gesprächen mit jungen Leuten, die im Moment dort sind, hat er erfahren, dass es ganz unterschiedliche Aufgaben sein können, vom Unterrichten über Kinder-Betreuung bis zur Mitarbeit in der Schreinerei. „Ich habe schon immer gerne mit Kindern und Jugendlichen gearbeitet, allerdings noch nicht mit behinderten“, sagt Thiery, der seit Jahren als Jugendleiter bei der KJG Berghausen tätig ist. Wie es mit der Verständigung mit den Kindern und den Mitarbeitern klappt, ist noch nicht ganz klar. Amtssprache ist Französisch, das kann Thiery, aber viele sprechen nur Kinyarwanda. Immerhin hat Thiery ein Wörterbuch für diese Sprache und versucht sich gerade die wichtigsten Ausdrücke selbst beizubringen. Die Mitarbeiter der Einrichtung sind alles Einheimische, nur die Leiterin, eine Italienerin, spricht Englisch. Ganz alleine ist er aber nicht als Deutscher, Carolin Jenntsch (19) aus Villingen leistet ihren Freiwilligendienst zusammen mit Thiery. Im Vorfeld gab es viel zu organisieren. Ein zehntägiges Seminar der Organisation weltwärts hat ihn und andere Freiwillige auf den Auslandsaufenthalt vorbereitet. „Inzwischen bin ich auch so ziemlich gegen alles, was es gibt, geimpft“, erzählt er. Nun muss er eigentlich nur noch packen. 30 Kilogramm darf er mitnehmen, das muss für ein ganzes Jahr reichen. „Dort gibt es ja auch Geschäfte. Was ich dann noch brauche, kann ich kaufen“, sagt Thiery. Nur die technische Ausrüstung, Handy und Laptop, dürfe nicht fehlen. Erstens kann er damit den Kontakt nach Hause pflegen und zweitens hat er vor, während seines Aufenthalts einen Internet-Blog zu schreiben: www.muraho-rwanda.com. Er freut sich, Menschen zu treffen, die einen ganz anderen Hintergrund haben als er und auf den Austausch mit ihnen. Schade findet er es, seine Freunde und Familie jetzt so lange nicht mehr zu sehen. Seine Familie unterstützt ihn in seinem Vorhaben, auch wenn die Mutter natürlich „die typischen Mutterängste“ zeige. Schließlich fliegt Thiery erstens über Istanbul und lebt dann zweitens in einem Dorf an der Grenze zum Kongo. „Das ist sicher da und es passiert ja nicht jeden Tag was in Istanbul“, beruhigt Thiery. Was er sicher auch vermissen wird, sind die alltäglichen Luxusgüter, über die man sich im Normalfall keine Gedanken mache. Ruanda ist technisch weit entwickelt, was Kommunikation, Internet und Fernsehen betrifft, aber auf eine Waschmaschine oder eine warme Dusche wird er ein Jahr lang verzichten müssen. „Immerhin gibt es fließendes Wasser und Strom“, sagt Thiery. Im Moment verbringt er viel Zeit mit seinen Freunden, macht noch einmal Urlaub und geht mit auf das Zeltlager der KJG. Thiery absolviert sein Auslandsjahr im Rahmen eines weltwärts-Freiwilligendienstes. Der BDKJ Speyer ist Träger der Freiwilligendienste im Ausland. Weltwärts übernimmt 75 Prozent der Kosten, 25 Prozent zahlt der BDKJ. Spenden dafür sind willkommen, aber keinesfalls eine Voraussetzung für den Auslandsaufenthalt der Jugendlichen. Spendenkonto Kto.-Inhaber: BDKJ Speyer, LIGA Bank eG; BIC: GENODEF1M05, IBAN: DE58750903000400051330; Verwendungszweck(1): Spende Freiwilligendienst, Verwendungszweck(2): Thiery David . |rhp

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