Speyer Nach 15 Jahren: Abfallgebühren steigen

Abholtag: Mülltonnen vor einem Mehr-Parteien-Haus im Erlich.
Abholtag: Mülltonnen vor einem Mehr-Parteien-Haus im Erlich.

Zum Jahreswechsel ziehen die Entsorgungsbetriebe Speyer (EBS) die Abfallgebühren an. Grund: In den letzten Jahren stiegen für die EBS verschiedene Kosten, die sich nun nicht mehr abpuffern lassen und an die Kunden weitergegeben werden müssen. Das ist jedoch die erste Erhöhung seit 15 Jahren, betonen die Entsorger.

Wie hoch steigen die Abfallgebühren?

Die Abfallgebühren teilen sich in Grund- und Leerungsgebühr (auch Leistungsgebühr genannt). Jeder Haushalt zahlt eine Grundgebühr, die von 50 auf 55 Euro steigt. Bei dem laut EBS-Sprecherin Angela Sachweh weit verbreiteten 80-Liter-Mülleimer klettert die Leerungsgebühr für 13 Pflichtleerungen von 39 auf 46,80 Euro. Auch wer die 13 Pflichtleerungen pro Jahr nicht in Anspruch nimmt, zahlt diesen Betrag. Für jede zusätzliche Leerung werden bei dem 80-Liter-Gefäß 3,60 Euro fällig, bislang waren es 3 Euro. Im günstigsten Fall zahlt ein Haushalt mit der kleinsten Tonnengröße also statt 89 künftig 101,80 Euro. Die Kosten für einen 70-Liter-Restabfallsack, der zusammen mit dem Restmüll eingesammelt wird, erhöhen sich von 2,85 auf 3,40 Euro. Der Preis für den Windelsack bleibt konstant (zehn Euro für zehn Stück). Warum werden die Abfallgebühren erhöht? Die EBS haben die Abfallgebühren zuletzt vor 15 Jahren erhöht. Seitdem stiegen für die EBS nach eigenen Angaben zahlreiche Kosten: Treibstoffpreise kletterten um 16 Prozent in die Höhe, Unterhaltskosten für Fahrzeuge um 84 Prozent, die Umsatzsteuer stieg, die Lohnsteigerungen betrugen in dem Zeitraum 26 Prozent. Seit Jahren hätten die EBS die Abfallentsorgung verbessert, um die gestiegenen Kosten abzufedern, erklärt Sprecherin Sachweh. „So wurden die Tourenplanung und die Entsorgungswege optimiert. Wertstoffe, durch die Einnahmen generiert werden können, haben wir verstärkt beworben.“ Alle Möglichkeiten seien nun ausgeschöpft, eine Erhöhung sei notwendig. „Jetzt war absehbar, dass es in die roten Zahlen geht“, sagt sie. Der EBS-Werkausschuss entschied sich deshalb für eine Gebührenerhöhung, der Stadtrat stimmte am 28. Juni geschlossen zu. Gibt es unterschiedliche Tarife? Nein. Die Grundgebühr ist pro Haushalt festgesetzt, ebenso der Preis für einen Liter Müll. Pro Liter Abfall werden statt 3,75 ab Januar 4,5 Cent fällig. Wer mehr Restmüll macht, erhält keine Rabatte. Die Tonnengröße kann jeder Haushalt oder jede Hausgemeinschaft selbst bestimmen. Wie kann man trotzdem sparen? Sparen lässt sich durch fleißiges Mülltrennen, so dass weniger Restmüll anfällt, und durch gemeinsam genutzte Restmülltonnen. Teilen sich zwei Haushalte zum Beispiel eine 80- oder 120-Liter-Tonne und benötigen gar keine oder wenige Zusatzleerungen pro Jahr, wird`s für jede Partei billiger. Was beinhaltet die Jahresgebühr? In der Jahresgebühr (Grund- und Gebühr für 13 Pflichtleerungen) sind weitere Dienstleistungen enthalten: Sperrmüll-Abholung zu drei Kubikmeter (jede weitere Sperrmüll-Entsorgung kostet 70 Euro für die gleiche Menge), 30 Bio-Tonnen-Leerungen, die Nutzung des Abfallwirtschaftshofes, kostenfreies Abliefern von Sonderabfall beim Sonderabfallmobil und Grünabfall in Containern im Stadtteil, Weihnachtsbaum-Abholung. Zudem beinhaltet die Jahresgebühr den 75-prozentigen kommunalen Anteil an der Papierentsorgung. Die restlichen 25 Prozent zahlen die Dualen Systeme, wie auch das Einsammeln und Verwerten der Gelben-Sack-Wertstoffe und von Altglas. Die Gelben Säcke, Glas und zum Teil das Papier sammeln die EBS im Auftrag der Dualen Systeme ein.

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