Speyer Nach Attacke in AfA: ADD will Sicherheitskonzept überprüfen

AfA: Hier ein früherer Einsatz.
AfA: Hier ein früherer Einsatz.

In der Aufnahmeeinrichtung für Asylbegehrende hat am Montagnachmittag nach Polizeiangaben ein 31-jähriger Bewohner vier Menschen mit einem Messer verletzt. Gegen ihn wurde am Dienstagnachmittag ein Untersuchungshaftbefehl erlassen.

Am Tag nach dem größeren Einsatz in der Aufnahmeeinrichtung für Asylbegehrende (AfA) in der Spaldinger Straße hat die Polizei Einzelheiten veröffentlicht. Demnach geriet nach derzeitigem Kenntnisstand der Beamten ein 31-jähriger Bewohner der Unterkunft mit Mitarbeitern des Sicherheitsdienstes am Montagnachmittag gegen 15.35 Uhr in Streit.

Dabei habe der Mann vier Mitarbeiter im Alter von 24 bis 44 Jahren mit einem Küchenmesser verletzt. Der 44-Jährige sei dabei am Kopf verletzt worden und habe zur ärztlichen Behandlung stationär aufgenommen werden müssen. Am Dienstag befand er sich nach Auskunft eines Polizeisprechers nach wie vor in stationärer Behandlung, seine Verletzungen seien aber nicht lebensbedrohlich. Die anderen drei Betroffenen erlitten demnach leichte Verletzungen.

Polizei mit zehn Kräften vor Ort

Der Einsatz habe rund eine Viertelstunde gedauert. Die Polizei war nach Angaben des Sprechers mit vier Streifenwagen und acht bis zehn Kräften vor Ort. Darunter sei auch ein Diensthundeführer gewesen. Der 31-Jährige wurde festgenommen und dem Haftrichter vorgeführt. Dieser erließ am Dienstagnachmittag einen Untersuchungshaftbefehl wegen des dringenden Tatverdachts der gefährlichen Körperverletzung. Als Haftgründe wurden Wiederholungs- und Fluchtgefahr angenommen. Der 31-Jährige sei in eine Justizvollzugsanstalt gebracht worden.

Die Aufsichts- und Dienstleistungsdirektion (ADD) verweist auf die laufenden Ermittlungen der Behörden. Sie betreibt die AfAs im Bundesland, zu denen auch das Gelände in Speyer-Nord mit derzeit rund 1000 Bewohnern gehört. Bisherige Erfahrungen in den Einrichtungen hätten gezeigt, dass Präventionsmaßnahmen ebenso wie die Gewaltschutzkonzepte greifen. Der aktuelle Vorfall gehöre zu Einzelfällen, „die leider nie in Gänze vermieden werden können“, schreibt die Behörde. Die Sicherheitsmitarbeiter seien geschult und auf ihre Arbeit in einer Aufnahmeeinrichtung vorbereitet. Die Sicherheitskonzepte hätten sich in der Praxis bewährt. Aufgrund der aktuellen Ereignisse werde aber geprüft, ob weitere Änderungen oder Anpassungen notwendig sind. „Der Schutz und die Sicherheit unserer Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter ebenso wie die der Bewohnerinnen und Bewohner ist in der täglichen Arbeit der Einrichtungen von immenser Wichtigkeit“.

Weitere Bewohner der AfA sind laut Polizeisprecher nicht involviert gewesen. Warum die Männer in Streit gerieten und es zu der körperlichen Auseinandersetzung kam, ist noch nicht bekannt. Die Ermittlungen zu den genauen Hintergründen und dem Motiv der Tat dauern an.

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