Speyer Olli, Frieda und Lyrik

Ist viel unterwegs: Oliver Steller mit seiner Gitarre.
Ist viel unterwegs: Oliver Steller mit seiner Gitarre.

Gestern waren Frieda und Olli zu Gast in der Grundschule Hanhofen. Frieda, so hat Olli seine Gitarre getauft. Olli heißt tatsächlich Oliver Steller und ist ein Musiker. Aber nicht nur das: Er erzählt auch Gedichte. Manchmal macht er aus Gedichten auch Lieder.

Olli ist ganz schön viel unterwegs mit seiner Frieda und anderen Gitarren. Die sind aus Holz. Nur Frieda ist aus Metall. Die wird so richtig schön laut, wenn Olli über ihre Saiten streicht. Einmal haben die ganz schön geschwungen. Da hat Olli gemeinsam mit den Kindern nämlich das Gedicht von Spinne Martha gesungen. Das kannten die meisten sogar schon und wussten daher, dass es von einem Dichter mit dem Namen Peter Maiwald stammt, der 2008 gestorben ist. Olli hatte aber auch Texte von anderen Schriftstellern mitgebracht, die schon viel, viel länger nicht mehr auf der Welt sind. Bertolt Brecht zum Beispiel. Der ist 1898 geboren und 1956 gestorben. Aber lustige Texte hat er damals schon geschrieben! Olli hatte den Kindern das Gedicht vom Fisch namens Fasch mit einem weißen „Asch“ mitgebracht – das fanden alle natürlich total witzig. „Ich wähle aus, was mir gefällt“, hat Olli mir erzählt, bevor es richtig losgegangen ist. Vor allem an kleinen Schulen wie an der in Hanhofen tritt er gerne auf, hat er noch verraten. Stolz ist Olli darauf, vor ein paar Jahren den Deutschen Schallplattenpreis für sein Lyrik-Programm bekommen zu haben. Lyrik bedeutet, dass ein Text in Reimen oder mit einem bestimmten Rhythmus gedichtet ist. Ganz viel von solcher Lyrik haben die Grundschüler in der Stunde erlebt, in der Olli und Frieda Programm gemacht haben. Herausbekommen haben sie außerdem, dass „Die drei Spatzen“ mit Namen Erich, Franz und frecher Hans von Christian Morgenstern geschrieben wurden und dass die Ballade „Der Herr von Ribbeck auf Ribbeck im Havelland“ von Theodor Fontane stammt. Zungenverflitzer – Zungenbrecher also – haben die Kinder auch noch geübt. Und sie haben gelernt, warum der Rollmops sauer ist, Nicht, weil er mit Zitronen eingelegt wird, sondern weil er gegessen wird, lautet die richtige Antwort. Sogar dazu hatte Olli ein Lied mitgebracht, das seine jungen Zuschauer alle lauthals mitsangen. In Hanhofen war übrigens nicht sein einziger Auftritt. Gestern Abend war er im Edith-Stein-Gymnasium und heute ist er in der Woogbachschule in Speyer zu Gast.

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