Speyer Sanierung in konkreter Phase

91-82148636.jpg

Die Grundwassersanierung am Steinhäuserwühlsee ist in ihre konkrete Phase getreten. Darüber berichteten Richard Neu (Siemens AG) und Karsten Menschner (Firma CDM Smith) in der Sitzung des Speyerer Umweltausschusses am Dienstagabend. Ob das 2014 und 2015 verhängte Badeverbot am „Bonnetweiher“ in diesem Jahr aufgehoben werden kann, ließ Beigeordnete Stefanie Seiler (SPD) offen. Die Entscheidung müsse mit den zuständigen Ämtern abgestimmt werden.

Die Vertreter der Firma Siemens, die für die Verunreinigung des Grundwassers und des Seewassers mit Chlorkohlenwasserstoffen (CKW) verantwortlich gemacht wird, schilderten seit dem Jahr 2012 unternommene Sanierungsversuche, die schließlich im Oktober 2015 zu einem Sanierungskonzept führten. Das Konzept sieht den Bau von 13 Grundwasserförderbrunnen mit einer Tiefe von 20 Metern und 19 Kontroll-Messstellen am Steinhäuserwühlsee vor. Das Grundwasser wird zu einem großen Behälter in einer jetzt fertiggestellten Leichtbauhalle gepumpt, gereinigt und in den See geleitet. Über die technischen Einzelheiten des Vorhabens hat die RHEINPFALZ am 18. Februar ausführlich berichtet. Der Probebetrieb soll im Mai beginnen, der Regelbetrieb im Juni aufgenommen werden, wie Richard Neu und Karsten Menschner mitteilten. Die Sanierung soll acht Jahre laufen. Unter Umständen wird sich der Ausschuss noch „vor Ort“ informieren. Auf reges Interesse bei den Ausschussmitgliedern stieß ein im vorigen Jahr in den Stadtrat eingebrachter Antrag der CDU, der Maßnahmen zur Förderung der Artenvielfalt von Pflanzen und Tieren fordert. Mit der Erarbeitung einer Planung betraut wurde die „RLP Agroscience“, eine Landesgesellschaft mit Sitz in Neustadt, für die Mark Deubert referierte. Es gebe ungenutzte Bereiche entlang von Straßenböschungen, Wegrändern oder auf Verkehrsinseln sowie sonstige brachliegende Flächen, die nach einer gezielten ökologischen Aufwertung zu einem Lebensraum für Wildbienen, Schmetterlinge, Käfer und andere Insekten werden können. „Das ist gerade in einem baulich verdichteten Gebiet wie der verhältnismäßig kleinen Gemarkung von Speyer interessant.“ Geprüft werden soll nun laut der Beigeordneten Seiler, welche Gebiete, von den Fachleuten „Eh-da“-Flächen genannt, in Speyer für eine Aufwertung und Förderung der Standort- und Artenvielfalt in Frage kommen. Die Beigeordnete machte auch auf die Möglichkeiten von Baumpatenschaften aufmerksam. Gesprächsthemen waren weiter die angeblich sich verstärkende Rattenplage in Speyer und die Klagen über eine „Vermüllung“ der Siemensstraße. In beiden Fällen will die Verwaltung aktiv werden. (le)

x