Speyer Schmitt erteilt Durchdreh-Verbot

«Karbach.» Mit einem 0:0 beim heimstarken FC Karbach könnten die meisten Oberliga-Mannschaften sicherlich gut leben, nicht so der TuS Mechtersheim.

„Ich ärgere mich über das 0:0, weil wir die besseren Chancen hatten“, sagte TuS-Angreifer Georg Ester. Sein Trainer Ralf Schmitt meinte: „Meine Gefühlswelt ist ein wenig zwiegespalten, weil wir näher am Sieg dran waren. Aber wir dürfen nicht durchdrehen nach einem Unentschieden bei einem heimstarken Gegner.“ Durch die Nullnummer und den Sieg von Rot-Weiß Koblenz gegen Völklingen büßten die Mechtersheimer die Tabellenführung ein und sind nun Zweiter. Nach sechs Spieltagen ist der TuS aber weiterhin ungeschlagen. „14 Punkte, der Saisonstart ist gelungen“, sagte Ester: „Wir wollen natürlich so lange wie möglich oben dabei bleiben.“ Ester war es, der am nächsten einem Mechtersheimer Torerfolg kam – und das gleich zweimal. Nach 31 Minuten scheiterte er mit einem Flachschuss aus sieben Metern am Karbacher Keeper Florian Bauer, der den Schuss noch um den Pfosten lenkte. „Irgendwie kam Bauer da noch dran“, meinte Ester: „Ich hätte vielleicht mehr Risiko gehen und mit dem Vollspann schießen sollen. So habe ich zu wenig Druck hinter den Ball bekommen.“ Nach 62 Minuten versemmelte Ester seine zweite große Möglichkeit: Eric Veth hatte die Kugel schön auf Außen zu Lukas Metz durchgesteckt, dessen flache Hereingabe erwartete Ester am kurzen Pfosten. Doch er scheiterte am Pfosten. „Ein schöner Spielzug, aber der Winkel war sehr spitz, mit bisschen Glück geht er rein“, sagte Ester. Auch der Japaner Kazuaki Nishinaka, der nach 76 Minuten alleine vor Bauer scheiterte, und Innenverteidiger Claus Bückle, dessen Kopfball nach einer Ecke knapp am langen Eck vorbeisegelte (48.), waren nah dran am goldenen Tor. Karbacher Chancen? Mangelware. Nach elf Minuten prüfte Oscar Feilberg TuS-Torsteher Philipp Schilling. Mehr Bälle musste er nicht entschärfen. Nach 87 Minuten lag der Ball doch in seinem Netz. Aber André Marx hatte bei seinem Kopfballtreffer im Abseits gestanden. Ein Karbacher Dreier wäre auch nicht verdient gewesen. „Die Chancen lagen beim Gegner. Deshalb nehmen wir das 0:0 gerne mit“, teilte FC-Trainer Torsten Schmidt mit. Ralf Schmitt lobte seine Elf: „Wir waren in vielen Phasen besser als Karbach und haben mehr investiert. Es gibt aber dennoch keinen Grund, den Kopf hängen zu lassen. Mit dem 0:0 können wir auch leben. Wir sind stabil in der Defensive. Das ist auch eine wichtige Erkenntnis.“ Das lag vor allem an Kapitän Thorsten Ullemeyer. Der Innenverteidiger räumte wie so oft alles ab und war bester Mechtersheimer. „Es ist ein Segen, so einen Spieler wie Ulle in der Mannschaft zu haben“, kommentierte Schmitt, der seinen Spielern nach der Nullnummer im Vorderhunsrück direkt die Parole für kommenden Samstag zurief: „Dann muss eben ein Sieg bei Hassia Bingen her.“

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