Speyer Schuck schließt zweite Bewerbung nicht aus

Im nächsten Juni wird ein neuer Oberkirchenrat der Evangelischen Landeskirche der Pfalz gewählt. Wie berichtet, hat im ersten Anlauf am Donnerstag keiner der zwei Bewerber Martin Schuck (Speyer) und Armin Jung (Neustadt) die ausreichende Stimmenanzahl erhalten. Schuck scheint derzeit eher bereit als Jung, sich abermals der Wahl zu stellen.

„Ich schließe eine erneute Kandidatur nicht aus“, sagte gestern Schuck auf Anfrage. Der promovierte Pfarrer (54) leitet die protestantische Verlagshaus Speyer GmbH in der Beethovenstraße mit derzeit acht Mitarbeitern, in der unter anderem der „Evangelische Kirchenbote“ herausgegeben wird. Er habe sich aber noch nicht entschieden. Ob er auf die erneute Ausschreibung der noch von Gottfried Müller bekleideten Stelle reagiere, werde auch „von der Entwicklung hinter den Kulissen“ abhängen, sagt Schuck. Damit meint er die verschiedenen kirchenpolitischen Strömungen in der Syno-de der Landeskirche, die bei Wahlen entscheidend sein können. Schuck war als unabhängiger Kandidat angetreten und mit seinen bis zu 28 Stimmen in den einzelnen Wahlgängen „nicht unzufrieden“, wie er sagt. Neustadts protestantischer Dekan Armin Jung glaubt hingegen aus jetziger Sicht nicht, dass er sich noch einmal für das Amt des Oberkirchenrates in Speyer bewirbt: „Da gehe ich lieber nächstes Jahr in Neustadt in eine weitere Amtszeit.“ Er hatte im dritten Wahlgang 27 Stimmen erhalten, Martin Schuck 26 bei 13 Enthaltungen. „Ich bin nicht persönlich gekränkt, aber enttäuscht aus zwei Gründen“, sagte Jung. Erstens habe die Landessynode mit dem Votum billigend in Kauf genommen, dass der Kirchenvorstand vorübergehend nicht komplett besetzt sei. „Und zweitens hätte ich mir sehr gewünscht, dass man mir im Vorfeld signalisiert, dass meine Bewerbung nicht gewollt ist. Das wäre einfach fair gewesen, und damit hätte ich gut leben können“, so Jung, für den ein Nachgeschmack bleibt. Der 59-Jährige will nun ein paar Tage darüber schlafen, ehe er eine Entscheidung über seine Zukunft trifft. Er macht aber kein Geheimnis daraus, dass er mit großer Wahrscheinlichkeit eine weitere Amtszeit als Dekan anstrebt. (pse/wkr/Foto: privat)

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