Speyer Schutz vor Hochwasser ist Schwerpunkt

Wurden vom Zweckverband repariert: Ufer und Dämme am Rehbach bei Schifferstadt.
Wurden vom Zweckverband repariert: Ufer und Dämme am Rehbach bei Schifferstadt.

Gleich zwei Mal hat es Anfang des Jahres im Bereich des Gewässerzweckverbands Rehbach-Speyerbach Hochwasser gegeben. Beide Male haben Dämme und Sperren gehalten, die Lage war unter Kontrolle. Bei der Mitgliederversammlung im Kreishaus berichteten Geschäftsführer Jürgen Rieger und Verbandsingenieur Arved Reimann über das zurückliegende Geschäftsjahr.

Der Schutz der Anliegergemeinden vor Hochwasser und das Erhalten oder Wiederherstellen hochwertiger ökologischer Zonen sind Hauptaufgaben des Zweckverbands. Dabei findet sich dieser schon mal zwischen Parteien mit gegensätzlichen Interessen wieder: „Die Landwirte wollen, dass wir mehr Gräben freischneiden oder vertiefen, die Naturschützer wollen, dass wir möglichst wenig eingreifen“, erklärte Reimann. Im Jahresrückblick zeigte der Ingenieur, wo Arbeiten an Gräben vorgenommen wurden. Dazu gehört das Freischneiden von Uferrändern. Dies geschehe möglichst in Zeiten, in denen die Vegetation ruhe und die Tierwelt nicht gestört werde – allerdings sei das nicht immer möglich. So komme es auch vor, dass schwer zugängliche Stellen von Arbeitern im Wasser stehend auszuführen seien. Das gehe im Winter kaum. Da komme es auch mal zu überplanmäßigen Ausgaben. Laut Rieger seien besonders schwierige Arbeiten rund 109.000 Euro teurer als erwartet geworden. Die Mitglieder billigten die Mehrausgabe einstimmig. In Haßloch ist das Thema Gewässerpflege besonders sensibel. Hier geriet der Zweckverband in den Verdacht, an einer Uferstrecke Schilf gemäht zu haben. Wie Reimann berichtete, waren das aber Jäger, die freie Sicht für die Wildschweinjagd wollen. Bei Lachen-Speyerdorf habe der Verband Gräben ausgegraben, die ansonsten verlandet wären, wie Reimann mit Fotos belegte. Die Gräben seien keine Biotope, der Eingriff richte keinen ökologischen Schaden an. Abbrechende Ufer und ausgehöhlte Dämme habe der Zweckverband an vielen Stellen wiederhergestellt. Als Beispiele nannte Reimann den Rehbach in der Gemarkung Schifferstadt und den Speyerbach bei Dudenhofen. Die Stürme am Anfang des Jahres haben an vielen Stellen Bäume umgestürzt und Äste abgerissen, die den Durchfluss von Gewässern beeinträchtigen. Die nötigen Aufräumarbeiten seien teils noch im Gange. Geschäftsführer Rieger stellte den Investitionsplan der nächsten drei Jahre vor. Schwerpunkt ist der Hochwasserschutz. Hier werden unter anderem Deiche saniert. Am Rehbach soll im Bereich Neuhofen-Ludwigshafen die Sanierung in den Planungsabschnitten II und III fortgeführt werden. Weitere Unterstützung erhofft sich der Zweckverband vom Umweltministerium des Landes. Pläne zur Verlegung und Sanierung des Rehbachs bei Böhl-Iggelheim habe der Verband im Ministerium vorgestellt und erhofft sich Zuschüsse. In Haßloch sind diese bewilligt. Landrat Clemens Körner (CDU) als Verbandsvorsitzender hofft, dass das Ministerium das Projekt als Ganzes sieht und entsprechend schnell reagiert.

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