Speyer Speyer kann mehr

Voller Zuversicht: Kandidatin Stefanie Seiler und der Vorsitzende der SPD-Fraktion im rheinland-pfälzischen Landtag, Alexander S
Voller Zuversicht: Kandidatin Stefanie Seiler und der Vorsitzende der SPD-Fraktion im rheinland-pfälzischen Landtag, Alexander Schweitzer, gestern Abend bei der Vorstellung im »Flaming Star«.

Speyer kann mehr“, sagte die frisch gebackene Kandidatin, als sie gestern Abend kurz nach der gerade einstimmig erfolgten Nominierung durch den Fraktions- und den Stadtverbandsvorstand der SPD Speyer vor die Presse tat. Mit ihrem ersten Satz war die Stoßrichtung klar: gegen den Amtsinhaber. Konziliant in ihrer Wortwahl, aber in unüberhörbar attackierendem Unterton warf sie Eger durchweg politisches Versagen vor – im Umgang mit Mitarbeitern, in der Wertschätzung aller Kollegen unabhängig von deren Aufgabe und Position, im Initiativ-Werden bei Gesprächen mit Nachbarkommunen, Bund, Land sowie über Parteigrenzen hinweg – letztlich im ganzen Tun zum Wohle der Stadt. Als eklatante Beispiele führte sie die anstehende zweite Stufe der Kommunalreform an. Schon längst hätten da Gespräche geführt werden können, aber Eger tue es auch auf Hinweise hin nicht. Desolat sei die Situation im Bereich Friedhof: „Entwicklung hin zu neuen Bestattungsformen verschlafen“, hielt sie ihrem Vorgänger in Amt, Frank Scheid (SWG), vor, nichts daran geändert zu haben, OB Eger. Besonders drastisch werde das an der aktuellen Personalsituation deutlich. Zeitweise drohe die Gefahr, dass Bestattungen nicht erfolgen könnten. Bei Eger sei kein Plan erkennbar. „Dieses Amt duldet keine acht Jahre Ausbildungszeit, deshalb trete ich an. Ich möchte gemeinsam mit den Bürgern eine Vorstellung entwickeln, wie Speyer 2025/2030 aussehen soll. Ich will das Bestmögliche für die Stadt erreichen“, betonte sie. Handlungsbedarf sehe sie vor allem in der Infrastruktur, im sozialen Umfeld, in Sauberkeit, Umweltschutz und Verkehr. „Es benötigt den Willen zu gestalten und zu entscheiden“, sagte Seiler, forderte eine „konzeptionelle, vernetzte Stadtentwicklung.“ Sie verstehe sich als Brückenbauerin zwischen Verwaltung, Politik und Bürgern. „Bei großen Themen kann es deshalb auch ein Bürgerentscheid sein.“ Trotz ihres Dissenses mit dem Amtsinhaber wolle sie im Falle einer Wahlniederlage Dezernentin bleiben. Damit rechnet aber kein Genosse. „Sie ist die Beste für Speyer“, sagte Fraktionschef Walter Feiniler. Seiler sei einzige Kandidatin gewesen. Der SPD-Fraktionsvorsitzende im Landtag, Alexander Schweitzer (Landau), sagte, Seiler werde als OB „die Stadt Speyer prägen“. Die SPD-Mitgliederversammlung findet am Montag, 17. Oktober, im Stage Center (Hasenpfühlerweide) statt. Gast wird dort dann Ministerpräsidentin Malu Dreyer sein. Zitiert „Gratulieren Sie der Kollegin herzlich zur Nominierung.“ OB Hansjörg Eger (CDU) gestern Abend am Ende des Konversionsausschusses, als die SPD-Vertreter sich eilig auf den Weg zur Nominierung machten.

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