Speyer Spielen mit den Helden

Ein Schilfhaus im Mühlenweiher: die Welt des „kleinen Wassermanns“ in der Ausstellung.
Ein Schilfhaus im Mühlenweiher: die Welt des »kleinen Wassermanns« in der Ausstellung.

Ein Pferd stemmen, den Schimpfwortgenerator füllen oder Probe liegen im Sarg: Dazu haben die Teilnehmer an der vierten RHEINPFALZ-Sommertour am Samstag im Historischen Museum der Pfalz Gelegenheit. Durch die Ausstellung „Das Sams und die Helden der Kinderbücher“ führen Museumsdirektor Alexander Schubert und Cathérine Biasini vom „Jungen Museum“.

Gewidmet ist die noch bis zum 6. Januar laufende Ausstellung dem Erfinder des „Sams“. Anlässlich des 80. Geburtstags von Autor Paul Maar zeigt das Museum Kinderbuchhelden von gestern und heute. Dazu gehört das Sams schon seit Generationen. Der Nachbau der Knackwurst-Bring-Anlage ist zu sehen und es wird erklärt, wie das Sams zum Sams geworden ist. Wer einmal so stark sein will wie Astrid Lindgrens Pippi Langstrumpf, kann das Museums-Pferdeexemplar des „Kleinen Onkels“ hoch in die Luft stemmen. „Capricorn“, der Bösewicht aus Cornelia Funkes „Tintenherz“, wird am Computer lebendig, auf die Lokomotive „Emma“ können die Besucher mit Michael EndesJim Knopf und Lukas, der Lokomotivführer“ auf Lummerland aufsteigen. Wer Otfried Preußlers Kinderbuchklassiker „Der kleine Wassermann“ begegnen will, kann auf dem Grund des Mühlenweihers in die Geschichte um den Jungen mit den grünen Haaren und Schwimmhäuten zwischen den Zehen eintauchen. Die kleine Hexe und ihr sprechender Rabe Abraxas, von Preußler 1957 erfunden und seitdem aus Kinder-Bücherschränken nicht mehr wegzudenken, startet spektakuläre Flugversuche auf den Blocksberg. Erhard Dietls „Olchis“ sind mit Großeltern, Eltern und drei Kindern ins Historische Museum der Pfalz eingezogen. Jeder Olchi ist klein und grün, hat drei Hörhörner auf dem Kopf und eine große Nase. Alle Olchis leben auf dem Müllberg in Schmuddelfing und ernähren sich am liebsten von dem, was Menschen ekelt. Per Generator erhalten die Teilnehmer der RHEINPFALZ-Sommertour Gelegenheit, ihr Schimpfwort-Repertoire zu testen oder das der Olchis zu übernehmen. Wer benutzt nicht gerne mal Kraftausdrücke wie „Muffelfurzteufel“ oder „ranziger Spülschwamm“? In Meister Eders Schreinerwerkstatt geht es etwas gesitteter, aber ebenso lustig zu. Dafür sorgt Kobold „Pumuckl“, den sich die Kinderbuchautorin Ellis Kaut vor mehr als 50 Jahren ausgedacht hat. Bis heute freut sich jedes Kind, wenn es heißt „Hurra, hurra, der Pumuckl ist wieder da“. Das wird auf der Sommertour nicht anders sein. In der Welt des kleinen Vampirs Rüdiger, aufgeschrieben von Angela Sommer-Bodenburg, ist der Sarg ein wichtiges Requisit. Wer genügend Mut mitbringt, kann am Samstag im Museum einmal Probe liegen. Die Tour am Samstag ist ausnahmsweise ausschließlich für benachteiligte Speyerer Kinder reserviert. Anmeldungen dafür sind deshalb nicht möglich.

x