Interview Stadtteilverein Süd: „Corona hat viele Kinder isoliert“

Freut sich über ein Lächeln: Vera Kray.
Freut sich über ein Lächeln: Vera Kray.

Vera Kray ist ganz nah dran an den menschen in Speyer-Süd und im dortigen Stadtteilverein aktiv. Im Interview mit Narin Ugrasaner berichtet sie davon, was ihre Arbeit so besonders macht.

Welche Aufgaben übernehmen Sie in Ihrem Ehrenamt?
Ich versuche, mit verschiedenen Projekten Bindeglied zwischen Groß und Klein, Alt und Jung zu sein. Etwa mit dem Projekt „Nehmen Sie Platz“ möchten wir die Bürgerinnen und Bürger einladen, auf dem Platz der Stadt Ravenna in Liegestühlen zu verweilen, sich mit anderen auszutauschen und neue Kontakte zu knüpfen. Mit dem Fahrrad-Spielmobil „SpüKi“ im Süden unterwegs zu sein ist eine ganz besondere Erfahrung. Kinder und Eltern sind dankbar für Spiel und Spaß im Stadtteil.

Was ist das Schwierigste daran?
Es gibt Projekte, die erfordern in Planung, Umsetzung und Ausführung sehr viel Zeit. Hier ist es oft schwierig, Beruf, Familie und Ehrenamt zeitlich zu koordinieren. Gut, wenn man so eine tolle Familie hat, die tatkräftig unterstützt.

Was war ein prägendes Ereignis?
Meine Arbeit mit den Menschen im Stadtteil hat viele prägende Erlebnisse. Jeder Augenblick, in dem ich ein Lächeln, Schulterklopfen oder Dankeschön bekomme, ist prägend für mich, weil er mich glücklich macht.

Warum machen Sie Ihr Ehrenamt gerne?
Mein Einsatz wird belohnt mit Dankbarkeit, sozialen Beziehungen und dem Gefühl, etwas Gutes zu tun.

Wissen die Menschen Ihren Einsatz zu schätzen?
Gerade in den vergangenen Monaten ist die Wertschätzung für die Arbeit, die wir im Stadtteilverein Speyer-Süd leisten, stark zu spüren. Die Corona-Pandemie hat dazu geführt, dass viele Menschen und besonders die Kinder isoliert waren. Unsere regelmäßigen Angebote auf dem Platz der Stadt Ravenna, sei es zum Spielen, Basteln, Feiern oder einfach nur um ein „Schwätzchen“ zu halten, wissen sie sehr zu schätzen.

Würden Sie gerne einen Tag mit Ihrem Vorsitzenden tauschen?
In unserem Verein sind die Aufgaben nach persönlichen Neigungen verteilt. Mein Augenmerk liegt auf dem Kontakt mit den Bürgerinnen und Bürgern, mit den Kindern und Jugendlichen. Die Aufgaben unseres Vorsitzenden, für alle Ansprechpartner zu sein und immer das große Ganze im Blick zu haben, Anträge zu schreiben und Anfragen zu beantworten, möchte ich nicht übernehmen.

Was macht Ihre Aufgaben besonders?
Mit jeder neuen Idee, jedem neuen Projekt, das wir als Verein beschließen, ist es mir möglich, den Stadtteil aktiv mitzugestalten und für die Mitarbeit im Ehrenamt zu motivieren.

Welchen Tipp würden sie Anfängern mitgeben?
Wer sich ehrenamtlich engagieren möchte, sollte ganz viel Herzblut, Liebe und Einsatz mitbringen. Im Vorfeld sollte man sich überlegen, in welchem Aufgabengebiet man sich engagieren möchte und wie viel Zeit man hierfür zur Verfügung hat. Ehrenamtliches Engagement erweitert soziale Kontakte und gemeinsam mit anderen Engagierten erledigt man eine wichtige Arbeit für die Allgemeinheit, dass macht zufrieden und glücklich.

Interview: Narin Ugrasaner

Zur Person

Vera Kray, 55 Jahre, ist Verwaltungsfachangestellte bei der Stadtverwaltung Speyer und engagiert sich ehrenamtlich im Stadtteilverein Speyer-Süd. In ihrer Freizeit macht sie lange Spaziergänge mit ihrem Hund Benni.

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