Speyer Stadtwerke raten zu Nachbarschaftshilfe

Zwei Plastikstühle, zwei Kilo, zwei Euro – diese Rechnung macht ein Speyerer auf, der in dieser Woche am städtischen Abfallwirtschaftshof angeliefert hat. Ihm ist diese Rechnung deutlich zu teuer. Er kritisiert das im April eingeführte Gebührensystem. Die Stadtwerke berichten von einer gemischten Resonanz darauf und geben Tipps zu kostensparendem Vorgehen.

„Wie so oft, hört man nur die kritischen Stimmen“, sagt Angela Sachweh, Sprecherin des kommunalen Betriebs. Er hat die Änderung eingeführt, weil nach dem neuen Mess- und Eichgesetz Mengen unter 200 Kilogramm mit der Fahrzeugwaage nicht mehr rechtssicher abgewogen werden dürften. Das bedeutet, dass die bisher für kleinere Müllmengen zum Teil geltende Gebührenfreiheit weggefallen ist. Eine weiter kostenlose Abgabe von Kleinstmengen fordert auch der Beschwerdeführer. Er erwartet, dass viele Uneinsichtige sonst ihren Bauschutt oder Sperrmüll in der Landschaft entsorgten. „Viele Nutzer des Abfallwirtschaftshofs akzeptieren die Neuregelung und äußern auch, dass 2 Euro für 200 Kilogramm nicht zu viel seien“, so Sachweh auf Anfrage. Diese Summe fällt nun pauschal für Bauschutt, Bauschutt und Flachglas bis zum Gewichtslimit an. Gut informierte Bürger planten ihre Fahrten in die Franz-Kirrmeier-Straße jetzt weitblickender und schlössen sich zum Beispiel mit Nachbarn zusammen, um auf eine entsprechende Menge zu kommen. Trotzdem gebe es immer wieder auch Situationen, die Unmut hervorriefen. „Wenn jemand zu einer großen kostenlosen Menge Grünabfall noch einen Keramikübertopf mitbringt, dann sind die 2 Euro für Bauschutt fällig“, erwähnt die Sprecherin ein Beispiel. Änderungen seien aber nicht vorgesehen: Die Richtlinien seien deutlich kommuniziert, ein Ab- und Zugeben sei nicht praktikabel, da sich „Kleinstmengen“ nicht klar definieren ließen. „Wir sind zuversichtlich, dass sich das neue System schnell in den Alltagsabläufen der Speyerer etablieren wird“, so die Werke. Eine Bitte haben die Verantwortlichen an die Bürger: Der an der Zufahrt zum Abfallwirtschaftshof aufgebaute Ticketautomat könnte stärker genutzt werden. Viele entrichteten ihre Gebühr noch beim Personal an der Waage, „was mehr Zeit in Anspruch nimmt“. Am Automat muss die Art des Abfalls gewählt, bezahlt und das Ticket gezogen werden, das dann am Wiegehaus abzugeben ist. Angenommen werden Münzen, 5-, 10- und 20-Euro-Scheine.

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