Speyer Stars beißen sich durch
MUTTERSTADT. Am Ende waren alle mit dem Saisonauftakt in der Bundesliga zufrieden: Sieger AV Speyer, weil die ersten drei Zähler beim zum Schluss ungefährdeten 760,3:715,4-Erfolg über Gastgeber AC Mutterstadt eingefahren wurden.
Mit Jürgen Spieß, Alexej Prochorow und Almir Velagic bot Speyer drei Olympiateilnehmer von Rio auf. „Am liebsten hätten wir auf den Start beim Pfalzderby verzichtet. Durch die Ausfälle von Max Platzer und Andre Winter mussten wir ran, weil die Mutterstadter in Bestbesetzung hätten gefährlich werden können“, erklärte Velagic: „Ich hätte es begrüßt, wenn der Verband unserer Staffel mit den meisten Rio-Startern einen späteren Wettkampfbeginn eingeräumt hätte. Das war leider nicht so. Für mich war es ein sehr schwieriger Wettkampf, weil ich in diesem Stadium nicht immer 200 Kilogramm zur Hochstrecke bringen kann.“ Noch besser soll es für Velagic in drei Wochen bei der Master-Weltmeisterschaft in Heinsheim laufen. Dort will sich Deutschlands aktuell stärkster Athlet Titel und Weltrekord im Stoßen sichern. Prochorow beendete gar nach dem Reißen den Wettkampf. AV-Abteilungsleiter Frank Hinderberger: „Obwohl gerade aus dem Urlaub zurück, hat Tom Schwarzbach im Stoßen mehr gemacht, als es Prochorow mit seinem lädierten Rücken möglich gewesen wäre.“ „Mit dem Sieg und den drei Punkten bin ich zufrieden, mit der Leistung nicht ganz. Ich verstehe zwar, dass die Sportler nach Olympia Schonung brauchen. Aber jeder trägt auch Verantwortung gegenüber dem Verein“, meinte dagegen Friedel Hinderberger, technischer Leiter des AV 03 Speyer, nachdem es kurzfristig eng für seine favorisierte Auswahl wurde. Auf Speyerer Seite stahl die 19-jährige Belgierin Anna van Bellinghen allen die Show. Ihr Trainer Tom Goegebuer, der selbst mit guten 133 Kilopunkten ans Eisen ging: „Trotz Handgelenkproblemen hat Anna bei ihrem Debüt gleich sechs gültige Versuche hingelegt. Wenn sie richtig fit ist, sind 150 Kilopunkte keine Utopie. Da bin ich mir sicher.“ „Das hat mir viel Spaß gemacht. Ich denke, ich habe noch mehr drauf, wenn ich wieder besser trainieren kann“, meinte die Belgierin. Sie zog sich im März einen Bruch des linken Handballens zu und blieb monatelang der Hantel fern. |nau/wk